Citroën zeigt auf der IAA in Frankfurt den futuristischen Cactus, Peugeot das sportliche R-Modell des 308, der ja erst seine Premiere feiert. Daimler zeigt den CLA 45 AMG und den Smart Fourjoy

Die Franzosen zeigen auf der IAA in Frankfurt, dass es sie noch gibt. Vor allem Citroën bastelt wie wild an der Zukunft der Automobilität. In den Vordergrund stellen sie den Komfort und und den Nutzwert. Neue Technologien werden direkt ins Auto integriert und sollen intuitiv zu bedienen sein, verspricht Citroën.

Mercedes knallt mit dem CLA 45 AMG einen kleinen Sportwagen für Dauerkarten-Besitzer von Rennstrecken hin, zeigt aber gleichzeitig mit dem Smart Fourjoy, wie sie sich urbane Mobilität in den nächsten Jahren vorstellen. Damit setzen wir unsere Vorab-IAA-Tour fort, die wir mit dem Audi Sport quattro, dem Range Rover Hybrid und dem Infinity Q30 begonnen haben.

Endlich ist er da, der Peugeot 308. Rund ein Jahr nach seinem größten Konkurrenten, dem VW Golf, wird er auf der IAA in Frankfurt der Öffentlichkeit präsentiert. Er ist leichter, kürzer und flacher, bietet innen aber trotzdem deutlich mehr Platz als sein Vorgänger, aber auch als der Golf.

Die bis zu 140 Kilogramm Gewichtseinsparung wirken sich sehr positiv auf das Handling aus, verspricht Peugeot. Grundsätzlich aber ist der Kompakte auf Komfort ausgelegt. Weniger Gewicht heißt aber auch weniger Spritverbrauch. Der sparsamste Motor soll sich laut Normverbrauch mit 3,2 Liter auf 100 Kilometer begnügen.

Foto: Peugeot

Wie der C4 Picasso nutzt der 308 die neue Plattform EMP2. Wie beim 208 setzt Peugeot Tacho und Drehzahlmesser über statt hinter das Lenkrad. Damit - und mit dem i-Cockpit - soll der frische Ansatz in Sachen Raumausnutzung noch deutlicher gezeigt werden. Die aufgesetzten Rundinstrumente, die aufeinander zutröpfeln, muss man mögen, die Mittelkonsole, die fast ohne Knöpfe auskommt, wird man mögen. Über den Touchscreen lassen sich nun von der Klimaanlage bis zum Radio alle Systeme zentral bedienen.

Marktstart in Österreich ist Mitte Oktober und die Preise beginnen bei 16.900 Euro.

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Gasserlhatzer bedient Peugeot auch gleich und stellt ihnen auf der IAA die Studie 308 R Conzept vor. 270 PS aus einem 1,6 Liter-Turbo-Vierzylinder sollen den Petrolheads die Freudentränen in die Augen treiben. Positioniert ist dieser Kompaktsportler wohl gegen den Golf R, der mit 300 PS und Allradantrieb aber nicht klein beigeben wird.

Foto: Peugeot

Luft ist der große gemeinsame Nenner hinter der Konzeptstudie Cactus von Citroën. Luft gibt es im Motor und an den Türen. Angetrieben wird die Studie mit der Hybrid Air Antriebskette, welche die Franzosen in Genf vorgestellt haben. Neben Benzin dient Druckluft als Treibstoff.

Foto: Citroën

Luft gibt es aber auch an den Türen. Wie Luftpolsterfolie sollen die "Airpumps" an den Seite, die Karosserie schützen. Sie haben eine weiche Oberfläche und erinnern ein wenig an die Holzvertäfelungen amerikanischer Woodies. Im krassen Gegensatz dazu steht die schwebende Dachkonstruktion.

Foto: Citroën

Im Cactus lässt es sich gut anbandeln. Seitenhalt wurde durch eine durchgehende Sitzbank ersetzt. Schnell angefahrene Rechtskurven lassen die Person am Beifahrersitz rasch in Richtung Fahrerplatz schunkeln. Das passt zum individuellen Komfortkonzept des Franzosen und kommt gut an, wie eine nicht repräsentative Umfrage in der Redaktion ergab.

Foto: Citroën

Weniger kuschelig ist es eindeutig im Mercedes CLK 45 AMG Racing Series. Er ist gleich gar nicht für die Straße, sondern direkt für die Rennstrecke gebaut. 360 PS schöpft der Turbo-Vierzylinder aus zwei Liter Hubraum und ist damit derzeit der stärkste Serien-Vierzylinder der Welt.

Wenn die Nachfrage stimmt, lässt sich Mercedes in die Karten blicken, könnte der Wagen bald "in verschiedenen internationalen und publikumsstarken Rennserien für 2,0-Liter-Turbofahrzeuge zum Einsatz kommen".

Foto: Mercedes

Ein bisserl geschmeidiger geht es der Smart Fourjoy an. Die Designstudie wird rein elektrisch von dem 73 PS starken Permanentmagnetmotor angetrieben, den wir schon aus dem Smart Fortwo electric drive kennen. Weniger als 3,5 Meter lang und nicht einmal zwei Meter breit, bietet er vier Personen Platz. Kurze Überhänge und die weit nach außen gerückten Räder machen auf den ersten Blick klar, dass es sich hier um einen Smart handelt.

Foto: daimler

Darüber hinaus haben sich die Designer aber in keine Denkkorsetts zwängen lassen. Die Tridion-Zelle besteht aus poliertem Vollaluminium, das Licht strahlt aus LED-Leuchten und die Armaturentafel ist aus Plexiglas. Damit man das Interieur besser wahrnehmen kann, wird der Smart Fourjoy ohne Scheiben und Türen ausgestellt. Dafür hat er aber schon zwei Smartphones im Armaturenbrett und Mitteltunnel verstaut. (Guido Gluschitsch, derStandard.at, 6.9.2013)

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Internationale Automobilausstellung Frankfurt 2013

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