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"Was ist unsere Antwort auf Netflix?" ORF-Chef Wrabetz' neue Betätigungsfelder.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien - Donnerstag soll der Stiftungsrat das Strategiepapier absegnen. Bürgerlichen Räten ist es zu "unverbindlich". Der Sprecher der roten Räte findet die 40 Seiten "sehr gut". Als "Beginn einer Diskussion", sagt Josef Kirchberger Mittwoch im Publikumsrat. Dort präsentierte ORF-Chef Alexander Wrabetz Mittwoch einen Auszug seines Papiers.

Weil so viele Wünsche drinstehen, betont Wrabetz bald: "Das ist kein Forderungsprogramm unmittelbar an die Medienpolitik" und "nichts, was heute auf morgen geschehen muss oder wird". Es sage nur: "Welche Möglichkeiten gibt es hier bis 2020." Und auch die "immer oder möglichst im Einvernehmen mit anderen Marktteilnehmern." Möglichkeiten wie:

  • Ein Bezahl-Videoabrufportal mit deutschsprachigen Inhalten und mit deutschen öffentlich-rechtlichen. Die Plattform Germany's Gold von ARD und ZDF fiel da schon; wenn deutsche Kartellbehörden sie nicht so ablehnen wie die von RTL und ProSiebenSat.1. Wrabetz zur Aufgabe: "Was ist unsere Antwort auf Netflix." Europa dürfe nicht auch dieses Feld US-Anbietern überlassen.
  • In Social Media will Wrabetz "Entwicklungsmöglichkeiten", nicht zuletzt für einen
  • Programmführer ("Smart TV" und Radio) etwa mit Empfehlungsmöglichkeiten fürs Publikum.
  • Crossmedia - hier ist bisher die wechselseitige Bewerbung von Programmen beschränkt.
  • Apps Die zur Wahl wurde bisher 60.000-mal heruntergeladen; zum Skiweltcup plant er die nächste.
  • Onlinewerbung Hier wünscht sich Wrabetz "Anpassung der Beschränkungen" - also mehr.
  • Gebühren Hier will Wrabetz "am Haushalt ansetzen", erwartete aber "keine substanziellen Mehreinnahmen". "99 Prozent der Haushalte nutzen ORF-Inhalte ohnehin auf einer der möglichen Plattformen".
  • Quoten Wo die Fernsehmarktanteile des ORF gerade heuer laufend schwinden, auch weil keine Großereignisse helfen, will Wrabetz nun auf "Berührungspunkte mit dem Gebührenzahler" setzen - alle Medien zusammengenommen. In Radio und Online beherrscht der ORF die Märkte ja noch weit klarer. Wrabetz: "Die ORF nicht nutzen, gibt's praktisch nicht."(fid, DER STANDARD, 12.9.2013)