Liebhaber österreichischer Weine sollten sich den 27. September dick im Kalender anstreichen. Da kommt im Wiener Dorotheum etwas unter den Hammer, was es gemeinhin gar nicht gibt: ein massiver Keller richtig gereifter heimischer Weine, in Weiß und Rot, von den besten Gütern des Landes.

Der Immobilienmann und Betreiber des Wiener "Weißen Rauchfangkehrers", Alexander Stauder, hat über die Jahre einen Keller von 150.000 Flaschen angesammelt, die unter idealen Bedingungen reifen konnten. Weil sich solche Mengen auch in einem täglich ausgebuchten Restaurant nicht verkaufen ließen (und schon gar nicht an den immer noch auf Jungweine fixierten heimischen Gast), kommt nun ein kleiner Teil dieser grandiosen Sammlung zur Auktion.

Unter den Losen (meistens Zwölferkartons) befindet sich so ziemlich alles, was Rang und Namen hat. Es soll übrigens nicht wenige Winzer geben, die sich über die Auktion mit Jahrgängen ihrer eigenen Weine eindecken wollen, die sie selbst seit Jahren nicht mehr im Keller haben. Das allein ist schön. Worüber man jedoch nur mutmaßen kann, ist der Beweggrund, solche Mengen österreichischer Weine einzulagern, Denn: Nach einem echten Geschäft hören sich die - durchwegs sehr moderaten - Rufpreise eindeutig nicht an. (Severin Corti, DER STANDARD, 14.9.2013)