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Übte sich mit 65 Jahren in Demut: Helga Rabl-Stadler.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Die Wiederbestellung von Helga Rabl-Stadler war, wie erwartet, nur eine Formsache: Das Kuratorium der Salzburger Festspiele verlängerte noch einmal den Vertrag der Langzeitpräsidentin - und zwar um drei Jahre. Rabl-Stadler bleibt daher bis Herbst 2017 im Amt.

Eigentlich wollte Rabl-Stadler, Anfang Juni 65 Jahre alt geworden, im Herbst 2014 aufhören: "Wenn es den Leuten noch leidtut, dass ich gehe", sagte sie im Gespräch mit dem Standard. Aufgrund des vorzeitigen Wechsels von Intendant Alexander Pereira an die Scala von Mailand war allerdings eine Zwischenlösung für die Sommer 2015 und 2016 notwendig geworden. Schauspielchef Sven-Erich Bechtolf erklärte sich bereit, die Festspiele zu leiten. Da es sich nur um eine interimistische Ausweitung der Aufgaben handelt, wurde Bechtolf formlos beauftragt.

Den Job von Helga Rabl-Stadler hingegen schrieb das Kuratorium aus. In der Vergangenheit war auf dieses Procedere mehrere Male - Rabl-Stadler ist seit 1995 Präsidentin - verzichtet worden. Doch der Salzburger Kulturmanager Peter Ramsauer brachte Klage ein, weil ihm das Recht, sich zu bewerben, genommen worden war. Und der Rechnungshof kritisierte erst kürzlich, dass man das Stellenbesetzungsgesetz missachtet habe.

Im Text der Ausschreibung wurde Rabl-Stadler explizit eingeladen, sich zu bewerben. Die Präsidentin übte sich daher, wie sie sagte, "in Demut" und reichte ihre Unterlagen ein. In ihren Anfangsjahren hatte sich die ehemalige ÖVP-Politikerin viel Kritik gefallen lassen müssen, längst aber werden ihre Leistungen allseits anerkannt. Man tat also nur dem Gesetz Genüge, das Verfahren verkam zur Farce. Insgesamt gingen zehn Bewerbungen (von drei Frauen und sieben Männern) ein.

Um für Kontinuität zu sorgen, endet Rabl-Stadlers Präsidentschaft nicht gleichzeitig mit der Interimsintendanz von Bechtolf, sondern ein Jahr später. Sie kann mit Markus Hinterhäuser sehr gut: Gemeinsam realisierten sie den Sommer 2011. Und sie sprach sich wiederholt dafür aus, Hinterhäuser zu bestellen. (Thomas Trenkler, DER STANDARD, 26.9.2013)