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Geht es nach manchen SPÖ-Gewerkschaftern, soll auch eine Zusammenarbeit mit der FPÖ möglich sein.

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Die Entscheidung von Kanzler Werner Faymann, nur mit der ÖVP Regierungsverhandlungen zu führen, stößt innerhalb der SPÖ auf immer mehr Widerstand. Vor allem sozialdemokratische Arbeitnehmervertreter aus Gewerkschaft und Arbeiterkammer sind dafür, auch mit den Freiheitlichen über eine gemeinsame Regierung zu verhandeln, berichtete das Ö1-"Mittagsjournal" am Mittwoch.

Der Salzburger Arbeiterkammer-Präsident Siegfried Pichler war der Erste, der sich gegen den Faymann-Kurs aussprach. Es sei nicht gut, wenn die SPÖ nur mit der ÖVP über eine Koalition rede, sagte Pichler, damit begebe man sich in die "Geiselhaft der ÖVP" und müsse dann die Bedingungen der Volkspartei erfüllen. Die SPÖ solle zumindest Gespräche mit den Freiheitlichen führen, auch wenn es Grenzen etwa in der Ausländerpolitik gebe.

Ähnlich sieht es Norbert Loacker, der ÖGB-Vorsitzende in Vorarlberg. Er hält Faymanns Vorgangsweise für einen "fatalen Fehler". Ende der 90er Jahre habe es eine ähnliche Situation gegeben, so Loacker. Auch Horst Schachner vom steirischen ÖGB tritt für Gespräche mit den Freiheitlichen und ein Ende der "Ausgrenzungspolitik" ein. Er meint, dass man mit allen Parteien reden solle.

"Nicht die Hosen runterlassen"

Josef Muchitsch von der Gewerkschaft Bau-Holz warnte davor, die "Hosen runterlassen zu müssen wie 2006". Die SPÖ müsse auch nach einer anderen Koaltionsvariante schielen. In Sozialthemen stehe die FPÖ der SPÖ näher als die ÖVP.

Freilich sind diese Meinungen auch in der Gewerkschaft nicht unumstritten. Metallerchef Rainer Wimmer hält nichts von rot-blauen Regierungsgesprächen. "Ganz sicher nicht." Man dürfe "niemals auch nur daran denken, mit den Freiheitlichen in eine Regierungskoalition zu gehen", erklärte er. (red, derStandard.at, 2.10.2013)