Das Schreiben von Kathrin Nachbaur an die Symphatisanten der Partei im Wortlaut:

"Als Erstes bedanke ich mich bei unseren Wählern, Helfern und Unterstützern. Der Einsatz jedes Einzelnen hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind - eine Partei für die Zukunft Österreichs. Ohne Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen.

Wir haben alle viele Fehler gemacht, wir sind eine junge Organisation. Jetzt liegt es an uns, diese Fehler auszubessern und nachhaltige Strukturen einzuführen, damit wir für die Zukunft gut aufgestellt sind mit Frank Stronach als Initiator und Gründer im Hintergrund.

Frank Stronach & Parteientwicklung

Frank Stronach ist derzeit in Nordamerika. Er wird in der Woche vor der konstituierenden Nationalratssitzung nach Österreich zurückkommen, sein Mandat im Nationalrat annehmen und ins Parlament einziehen.

Er hat selbst gesagt, er wird sich langsam zurückziehen, aber uns weiterhin, vor allem was seine Wirtschaftskompetenz anbelangt, hilfreich mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Sein Ziel war immer, die Partei auf Landes- und Bundesebene so gut wie möglich zu unterstützen. Das ist ihm mit dem erfolgreichen Einzug in den Nationalrat auch gelungen, und dafür gebührt ihm und der gesamten Organisation großer Dank. Ebenfalls ist es immer Franks Ziel gewesen, dass er eine Struktur aufbaut, die langfristig auch ohne seine finanzielle Unterstützung lebensfähig ist.

Dieser Plan wird nun umgesetzt, und daraus resultieren auch die Umstrukturierungen, die in den letzten Tagen stattgefunden haben. Unser gemeinsames Ziel ist es, eine gesunde und lebensfähige Partei, frei von einem überzogenen Funktionärsapparat, aufzustellen. Leistung, Effizienz und vor allem Bürgernähe stehen hierbei im Vordergrund.

Es stimmt schon, dass wir mit dem erreichten Wahlergebnis nicht vollends zufrieden sind. Jedoch hält uns dieser Umstand nicht davon ab, umgehend unsere Arbeit aufzunehmen und an Verbesserungen zu arbeiten.

Um rasch ein leistungsfähiges Team aufzustellen, habe ich ein Bundesdirektorium installiert, um künftig die Abstimmung mit Bundes- und Landesorganisationen in ein demokratisches Modell zu gießen.

In weiterer Folge wird die Kommunikation mit den Landesorganisationen intensiviert, um stets nah am Bürger und der Wählerschaft zu sein. Diese Einheiten sind für bürgernahes Verhalten und Agieren von unschätzbarem Wert.

Wir verbessern unsere Strukturen, werden demokratischer und wollen durch unser Beispiel vorleben, wie gesunde Politik funktionieren kann. Dazu sind wir unseren Wählern, Helfern und Kollegen verpflichtet. Unterstützen Sie uns bitte weiterhin, um gemeinsam einen neuen Weg für Österreich zu gehen.

Danke für Ihr Vertrauen,

Ihre

Kathrin Nachbaur"

Die Nachricht des Kärntner Landesrats Gerhard Köfer, der von Stronach als Parteichef abgesetzt wurde und eine Abspaltung von der Bundespartei erwägt:

"Allgemein zur Sitzung:

LPO LR Gerhard Köfer und KO Hartmut Prasch wurden gestern, Dienstag, nach langem Hin und Her doch noch kurz vor Mitternacht, exakt um 22 Uhr 34, zur Sitzung des Bundesdirektoriums nach Oberwaltersdorf eingeladen. Köfer und Prasch sind mit klaren Standpunkten und Forderungen der Landesgruppe angereist mit dem Ziel, die längst fällige Entscheidung in Richtung einer selbstständigen, autonomen und demokratisch geführten Landesgruppe zu erreichen. Auf der Tagesordnung fand sich dann allerdings kein einziger Punkt betreffend die Landesorganisationen und deren Zukunft wider. Bevor noch die Hoffnung aufgekommen ist, doch noch ausführlich auf das Kärntner Thema eingehen zu können, wurde das Meeting überraschend und ohne jegliches nennenswertes Ergebnis beendet.

Wie es weitergeht:

Es wird von Kärntner Seite nochmals entschieden festgehalten, dass für die Gruppe in der aktuellen Diskussion in keiner Form finanzielle Überlegungen, Posten oder Funktionen eine Rolle spielen. Dem Kärntner Team geht es ausschließlich darum, dass endlich demokratische Strukturen Einzug halten, auch die Werte "Haltung" und "Würde" eine Rolle spielen sowie eine weitgehende Autonomie, durch das Landesstatut gestützt, ermöglicht wird.

Dieses Mindestmaß an Demokratie ist seit Tagen als Wunsch deponiert. Eine Antwort aus Kanada bzw. Oberwaltersdorf, die als Grundlage für die Entscheidungsfindung in der nächsten Präsidiumssitzung dienen wird, war bis dato nicht möglich.

Dem derzeitigen Landesteam sind finanzielle Einschnitte bei einem möglichen Neustart natürlich bewusst. Sollte die Bundesorganisation auf dieser Million Euro bestehen, werden wir nicht darum bitten, diese nicht zahlen zu müssen.

Position des LPO:

Um den Druck aus der Diskussion um die Funktion des Landesparteiobmanns nehmen zu können, würde Köfer unverzüglich die Funktion des LPO zur Verfügung stellen, sollte sich ein geeigneter neuer Parteiobmann finden, der auch über den notwendigen breiten Rückhalt in der Landesorganisation und der Basis verfügt.

Frank Stronachs Forderung nach einer klaren Gewaltentrennung zwischen dem Amt des Landesparteivorsitzenden und einem öffentlichen Mandat wird von Köfer unterstützt. Wenn Gewaltentrennung gewünscht wird, dann aber konsequent für alle öffentlichen Funktionsträger mit einem Regierungs- oder Abgeordnetenmandat." (red, derStandard.at, 9.10.2013)