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"Das Buch will zum Weiterfragen und Weiterdenken anregen, die Selbstständigkeit steigern", sagt Volksanwältin Getrude Brinek.

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Das Buch "Junge Menschen und ihre Rechte" ist auch an die Eltern gerichtet.

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Die Menschenrechte und insbesondere die Kinderrechte will Volksanwältin Gertrude Brinek Lesern näher bringen: Am Dienstag, dem Vortag des Internationalen Kinderrechtstages, hat sie ihr Buch "Junge Menschen und ihre Rechte" vorgestellt. Gerichtet ist es in erster Linie an Kinder und Jugendliche, aber natürlich auch an deren Eltern.

In ihrer Einführung verweist Brinek darauf, dass Kinder und Jugendliche besonderen Schutz brauchen und deshalb auch besondere Rechte haben. Zwei Milliarden Kinder und Jugendliche sind weltweit dadurch geschützt - oft allerdings nur theoretisch. In Österreich können Kinder und Jugendliche diese Rechte auf der Basis vieler einzelner Gesetze und Verordnungen aktiv einfordern: "Alles beginnt aber damit, dass die Menschen ihre Rechte kennen und sie anwenden."

Zu wenig Wissen

61 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Österreich haben nicht das Gefühl, dass sie sich mit ihren Rechten ausreichend auskennen, schreibt Brinek. Mit ihrem Buch will sie dabei behilflich sein und nützliches Wissen über verschiedene Rechte bieten. Dazu wurden einige typische Beispiele aus dem Leben junger Menschen ausgewählt. Sie sollen Anregung bieten, im Unterricht, am Arbeitsplatz, in der Jugendgruppe oder mit Freundinnen und Freunden darüber zu diskutieren, über die Rechte zu informieren und die damit verbundenen Pflichten und Konsequenzen daraus nicht zu vergessen. Brinek: "Das Buch will zum Weiterfragen und Weiterdenken anregen, die Selbstständigkeit steigern und die Bereitschaft erhöhen, unser Leben aktiv mitzugestalten."

Direkt informieren

In ihrem "Geleitwort" wünscht sich Brinek gemeinsam mit ihren beiden Volksanwaltskollegen Günther Kräuter und Peter Fichtenbauer, "dass dieses Buch für viele Menschen ein gutes Fundament für das Wissen um Menschen- und Kinderrechte und damit einen nützlichen Behelf für ihre Arbeit darstellt". Die drei Volksanwälte wollen mit dem Buch zeigen, "dass es uns über den gesetzlichen Auftrag hinaus ein Anliegen ist, die Rechte aller Bürgerinnen und Bürger, ob jung oder alt, zu schützen und zu fördern und vor allem junge Menschen über ihre Rechte direkt zu informieren".

Nicht hochmütig sein

Auch Bundespräsident Heinz Fischer begrüßt es in seinem Vorwort, dass die Volksanwaltschaft mit dem Buch über die Kinderrechte informiert. Er ruft dazu auf, nicht hochmütig zu sein und zu behaupten, dass es eine Diskriminierung von Kindern bei uns nicht gebe. "Es gibt sie vielleicht nicht gezielt, aber dass verschiedene gesellschaftliche Umstände der wirksamen Ausübung von Kinderrechten entgegenstehen können, ist kein Geheimnis", so Fischer. Der aber auch betont, dass Rechte freilich nicht ersetzen können, "was für das Wohl jedes Kindes unerlässlich ist, nämlich eine Atmosphäre der Geborgenheit und des Verständnisses, die mit rechtlichen Mitteln nicht erzwungen werden kann. Zudem sind Rechte wirkungslos, wenn ihre Träger die Rechte nicht kennen." (APA, derStandard.at, 19.11.2013)