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Plant Apps von Ö3 bis Europawahl für 2014: ORF-Chef Wrabetz.

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Wien - Donnerstag wird der Stiftungsrat das ORF-Budget für 2014 genehmigen, erklärte ORF-General Alexander Wrabetz Dienstag den Publikumsräten. Er kürzt Kultur und Unterhaltung. stockt den Sport deutlich auf - vor allem für die Winterspiele in Sotschi und die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien. Neue Apps und Social Media präsentierte Wrabetz als Projekte für 2014.

Der Finanzausschuss hat am Montag einhellig dem Finanzplan für 2014 zugestimmt. Die Geschäftsführung hat versprochen, zusätzliche Einnahmen oder frei werdende Mittel ins Programm zu investieren, sagen Ohrenzeugen.

Die ORF-Millionen nach - breit definierten - Programmsparten:

  • Für Information sind laut Wrabetz' Charts 156,7 Millionen Euro budgetiert, 200.000 weniger als heuer. Die Summe umfasst ZiBs, Magazine, Service, Radioinfo, ORF On und neue Medien und die Info der Landesstudios, ORF 3 ist da nicht aufgeführt - sondern bei der Kultur.
  • Für Kultur setzt der ORF laut Präsentation 99,3 Millionen an, 3,7 Millionen weniger als heuer. Wohl für Landeschefs wie Erwin Pröll betont Wrabetz, dass Übertragungen etwa aus Grafenegg aber gesichert seien.
  • Für Sport (inklusive ORF Sport Plus und HD-Angebot) nennt Wrabetz 115 Millionen Euro 2014 nach heuer 94 Millionen. Die 115 inkludieren schon 31,7 Millionen Sonderbudget. Wrabetz betont da, auch die Handball-WM in Wien sei nun gesichert. Ihre Produktion muss erstmals der Handballverband beauftragen. Und der General zeigt eine Liste weniger massenattraktiver Sportevents, die ORF Sport Plus doch zeigen könne. Auch dank Bundessportorganisation, ergänzt er.
  • Die Unterhaltung wird von 201,9 Millionen heuer auf 179,8 Millionen reduziert.

Eine Gelegenheit zu erinnern, dass die Republik dem ORF ab 2014 Gebührenbefreiungen nicht mehr abgilt. Der ORF schaffe zwar auch ohne die zuletzt 30 Millionen eine "schwarze Null", 1,4 Millionen operatives Konzernergebnis nach Abzug von Anteilen wie jene Raiffeisens. Aber was könnte der ORF mit der so Refundierung von Befreiungen nicht alles "ausbauen". Wrabetz' Liste bietet vielen Playern etwas: Auszubauen wären dann Film- und sonstige Produktion, regionale Schwerpunkte und Substanz" der Landesstudios, ORF Sport Plus, ORF 3, Orchester, Kinderprogramm und "Kulturprojekte für Österreich und Europa".

Fix indes "technische Investitionen" in Social Media, in den Ausbau von interaktivem Hbb-TV, für Radiothek und Regieplätze im TV und im Funkhaus, dort auch in die "Erneuerung des Newscenters". Zugleich aber in "trimedialen Workflow" - für den ja eigentlich ein neuer Newsroom auf dem Küniglberg geplant wird.

ORF-Programm-App

Wrabetz kündigt für 2014 auch einige neue Apps an - eine mit Bildelementen für Ö3, eine Nachrichtenapp zu ORF.at, eine schon länger angekündigte Kinder-App und eine noch nicht präzisierte ORF-Programm-App. Wrabetz sprach mehrfach von Social-TV-Anwendungen.

Und weil die Verleger die Apptivitäten des ORF kritisch beobachten, versichert Wrabetz: Die Apps machten nur ein Prozent aller Downloads in Österreich aus.

Zur Europawahl 2014 plant der Küniglberg eine weitere Applikation für Smartphones und Tablets. TV-Direktorin Kathrin Zechner kündigt neben Diskussionen europäischer und heimischer Spitzenkandidaten und Dokus etwa ein EU-Format für ORF 1 an, das ein wenig nach Wahlfahrt klingt, und Social-Media-Aktivitäten. Der Kulturmontag etwa wolle mit europäischen Denkern "das Publikum einladen, mitzudenken". (fid, DER STANDARD, 11.12.2013)