Graz - Grundsätzlich positiv war am Dienstag die Stimmung im steirischen Landtag für die Gesamtschule und eine Modellregion. SPÖ-Bildungslandesrat Michael Schickhofer meinte allerdings, zuerst brauche es eine Verfassungsgesetzänderung, um die rechtlichen Rahmenbedingungen zu klären. Als erster Schritt sollten Gymnasien von der Neuen Mittelschule überzeugt werden.

In Anbetracht dessen, dass diese Änderung nicht im Regierungsübereinkommen vorgesehen ist, appelliere er, Schickhofer, an die Regionen und die Gymnasien, die bereits jetzt bestehende Möglichkeit zu nützen, und auch ein Gymnasium nach dem Konzept einer Neuen Mittelschule zu führen: "Damit könnte faktisch eine Modellregion umgesetzt werden."

Voraussetzung dafür sei, dass zwei Drittel der Eltern und Lehrerinnen und Lehrer einer AHS-Langform zustimmen, der Landesschulrat dies dann gemäß § 7a Schulorganisationsgesetz beim Ministerium einen Modellversuch beantragt. "Versuchen wir daher gemeinsam, steirische Gymnasien von diesem Weg zu überzeugen", so der Landesrat. Man habe eine Vorreiterrolle bei der Neuen Mittelschule innegehabt und er hoffe, dass dies in Zukunft auch für die gemeinsame Schule gelten werde.

Initiiert wurde die Debatte von den Grünen mit einer dringlichen Anfrage und einem Entschließungsantrag mit der Aufforderung an die Landesregierung, sie möge an die Bundesregierung herantreten, um eine Genehmigung für eine "Modellregion Gesamtschule" zu erlangen. Die Grüne Abg. Ingrid Lechner-Sonnek sprach in Replik auf Schickhofer von "Bekenntnislyrik" und von einer "Leermeldung der Landespolitik in Bildungsfragen". Letztlich stimmten die SPÖ und ÖVP ebenso wie die FPÖ dagegen, nur die KPÖ unterstützte den Antrag der Grünen. (APA, 21.1.2014)