Wien - Nach nur zwei Plenarsitzungen und etlichen innerparteilichen Problemen zieht sich Frank Stronach aus dem Nationalrat zurück. Am Dienstag legt der 81-jährige Parteigründer sein Mandat zurück. Als Nachfolger für den frei werdenden Sitz im Parlament wird Rouven Ertlschweiger gehandelt. Der Obmann des burgenländischen Team Stronach ist auf der Bundesliste als nächster gereiht - sofern Stronach nicht noch in letzter Minute eine Personalrochade vornimmt.

Kathrin Nachbaur, die Klubobfrau des Team Stronach, betonte im STANDARD-Gespräch, sie hoffe, Stronach werde der Plenarsitzung am Mittwoch noch beiwohnen. Er bleibe weiterhin Parteiobmann und will der Partei mit seinem Wirtschafts- und Fachwissen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Wirtschaftskompetenz soll die Partei retten

Für Nachbaur ist es für die Zukunft der Partei wichtig, "sich auf ihren Kern, die Wirtschaftskompetenz zu konzentrieren. Egal wie wir in den letzten Umfragen bewertet wurden, beim Thema Wirtschaft haben uns die Menschen immer am meisten zugetraut und diese Nische möchten wir in Zukunft besetzen" sagte Klubchefin Kathrin Nachbaur im Gespräch mit dem Standard. Freiberufler und Selbständige wären in Österreich nicht gut vertreten. Das soziale Gefüge in einer Gesellschaft könne aber nur funktionieren, wenn es auch Arbeitsplätze gibt und dafür müssten die Rahmenbedingungen für Unternehmer gut sein. Diesen Kreislauf würden viele der Agierenden aber nicht verstehen, sagt Nachbaur. Auf die Frage ob sie glaubt, dass das die Partei wieder aus dem Umfragetief führen könnte, sagt Nachbaur, die Partei werde ihren Weg gehen und geradlinig sein. Sie bedaure die Personalprobleme der letzten Monate, man hätte jetzt aber ein gutes Team. Ob das Team Stronach zur EU-Wahl antreten werde, müsse erst besprochen werden und sei vor allen Dingen auch eine Budgetfrage, sagte Nachbaur. Die Entscheidung soll demnächst fallen. (ekk, derStandard.at, 29.1.2014)