Schladming/Sotschi – Nicht nur für die heimischen Athleten sind die am 7. Februar startenden Olympischen Winterspiele in Sotschi eine intensive Zeit: Der ORF wird von den Bewerben an der russischen Schwarzmeerküste insgesamt 430 Stunden live im Fernsehen berichten. Neben den sportlichen Höchstleistungen soll aber auch der politische Hintergrund Thema sein, wie es bei der Präsentation am Dienstag in Schladming hieß.

Gemäß dem olympischen Motto sei man froh, "den Österreichern dieses Ereignis präsentieren zu können", erklärte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. "Aber wir haben natürlich dasselbe Ziel wie unsere Athleten: Bestleistungen." Im Fall des ORF bedeute dies eine "umfassende Information". Der Großteil der Live-Berichterstattung erwartet das heimische Fernsehpublikum auf ORF eins, wo die Bewerbe knapp 250 Stunden lang in HD-Qualität im Fokus stehen. Den Auftakt markiert bereits die "Farewell Party" der heimischen Olympia-Delegation am Mittwoch um 18.30 Uhr.

125 Mitarbeiter covern das Großereignis vor Ort

Was die Mannschaftsstärke betrifft, kann es der öffentlich-rechtliche Sender durchaus mit dem Rekordaufgebot des ÖOC von 130 Sportlern aufnehmen: Unter der Leitung von ORF-Sport-Chef Hans Peter Trost und Teamleader Robert Waleczka werden sich 125 Mitarbeiter aus Redaktion und Technik vor Ort der Medaillenjagd widmen. Das ORF-"Olympia Studio" ist im Österreich-Haus untergebracht, von wo sich die Moderatoren Ernst Hausleitner, Boris Kastner-Jirka, Rainer Pariasek und Oliver Polzer abwechselnd dreimal täglich melden.

Fixer Bestandteil der Übertragungen sind bewährte Ko-Kommentatoren wie Alexandra Meissnitzer, Hans Knauß, Thomas Sykora, Armin Assinger, Andreas Goldberger oder Alois Stadlober, die von der alpinen Abfahrt bis zur Weitenjagd beim Skispringen die Leistungen der Athleten analysieren werden. Ergänzt wird das Programm um weitere 180 Stunden Live-Berichterstattung in ORF Sport +. Dort stehen das Eishockey-Turnier, die Eiskunst- und Eisschnelllauf-Bewerbe sowie Curling im Mittelpunkt. "Wir können ORF Sport + voll ausnützen", meinte Trost im Gespräch mit der APA. "Damit decken wir alle Facetten von Olympia ab."

Live-Streams in der TVthek

Alle ORF-Übertragungen werden auch als Live-Streams in der TVthek verfügbar sein. Die im Herbst eingeführte "Ski Weltcup App" wird für die Zeit der Spiele um die olympischen Alpin-Bewerbe ergänzt. Per SMS-Dienst können sich Interessierte an bestimmte Bewerbe erinnern lassen und aktuelle Ergebnisse beziehen. Einen zeitnahen Live-Einstieg aufgrund der Zeitverschiebung liefert auch der Ö3-"Wecker" bei den wichtigsten Entscheidungen, zudem wird auf Ö1 und FM4 über Aspekte abseits des Sportlichen berichtet werden.

Mit insgesamt 13 Produktionen widmet sich das ORF-Fernsehen aber auch gesellschaftlichen und politischen Themenstellungen. Am kommenden Sonntag (23.05 Uhr, ORF 2) wirft etwa die Doku "Putins Spiele" einen kritischen Blick auf die Vergabeprozedur des Sport-Großevents und stellt die Frage, wer davon letztlich profitiert. Weitere Dokus und Beiträge sind im "Kulturmontag" sowie im Rahmen des "Weltjournal" zu sehen, auf ORF III ist wiederum ein Schwerpunkt zu Russland geplant.

"Wir vergessen nicht auf das Umfeld", wie Wrabetz unterstrich. In Russland gebe es viel "Spannendes und Interessantes, aber auch manch Problematisches und Beachtenswertes". Dementsprechend werde man eine "scharfen, öffentlich-rechtlichen Blick auf das Veranstalterland" werfen.

Im März lautet dann das Motto: Nach der Medaillenjagd ist vor der Medaillenjagd. Von 7. bis 16. März ist Sotschi nämlich Schauplatz der Paralympics. ORF Sport + überträgt dabei alle alpinen Bewerbe, den Snowboard-Bewerb sowie das Sledgehockey-Finale live, auf ORF eins gibt es zudem täglich eine knapp halbstündige Zusammenfassung mit den wichtigsten Ereignissen des Vortages. In einer Spezialausgabe des Behindertensport-Magazins "Ohne Grenzen" werden am 6. März alle heimischen Teilnehmer der Paralympics vorgestellt. (APA, 28.1.2014)