Seit Ausbruch der Finanzkrise wird an den Vorgaben für Banken herumgedoktert. Dass der Branche die Diskussionen über Trennbanken und Abspaltung vom Risikogeschäft oder andere Vorschriften für das Eigenkapital für ihr Geschäft – flapsig formuliert – auf die Nerven gehen, ist verständlich. Denn letztlich behindert die laufende Diskussion über Neuerungen auch den alltäglichen Geschäftsablauf. Denn jede neue Vorgabe, Steuer oder Richtlinie erzeugt einen Aufwand bei der Umsetzung und bindet Kapazitäten.

Die Stresstests haben in den vergangenen Jahren aber ­Interessantes zutage gefördert. Etwa dass Banken, die den Test locker bestanden haben, kurze Zeit später schon vom Steuerzahler aufgefangen werden mussten. Dass die Vorgaben für den heuer anstehenden Banken-Check verschärft wurden, ist daher nur die logische Folge. Kaum liegen erste Details zu den Prüfkriterien auf dem Tisch, werden diese auch schon wieder zerfetzt. Das ist keine gute Vorgabe für den anstehenden Branchen-Check. Es braucht Kriterien, die der Realität standhalten, bei denen die Institute tatsächlich auf Herz und Nieren geprüft werden. Banken werken zu lassen und die Verluste dem Steuerzahler umzuhängen ist nicht fair. Es ist Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Besser strenger prüfen, um dann nicht an der Realität zu zerbrechen. Mit halben Sachen wird die Vertrauenskrise nicht beendet werden können. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, 1.2.2014)