Bregenz - Eine der inzwischen meistgespielten italienischen Opern wurde 1851 am Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführt: Rigoletto von Giuseppe Verdi bereicherte in vielerlei Hinsicht die Opernwelt. Es fand sich da eine durchkomponierte Struktur, mit der Verdi einen tiefen Blick in die Charaktere wagte. Und die Hauptfigur war kein strahlender Held, sondern der zwielichtige, buckelige Rigoletto.

Dieser (stimmgewaltig: Leo An) ist der Narr des Herzog von Mantua (Jesús León), der seinem Herrn so lange Frauen zukommen lässt, bis eines Tages seine eigene Tochter Gilda (Arantza Ezenarro) in dessen Armen landet - die darüber wiederum nicht nur ihren Glauben an die reine Liebe, sondern auch ihren Willen zu leben verliert.

Intendant und Regisseur Alexander Kubelka zeichnet auch fürs Bühnenbild verantwortlich und weiß mit räumlicher Begrenztheit umzugehen: Auf einer Drehbühne findet sich eine Art Kubus, der als modernes Haus fungiert, als Himmelstreppe - und als eine Art Haifischbecken, in dem Frauen dem Herzog bildlich zum Fraß vorgeworfen werden.

Die Kostüme (Andrea Hölzl) sind eine außerordentlich geglückte Kombination aus moderner Kleidung und kunstvoll aus Papier gefalteten historischen Elementen. Alles symbolkräftig in Schwarz, Weiß und Rot. Dass die Darstellung der Figuren trotzdem nicht zu einseitig gerät, ist dem hervorragenden Ensemble zu verdanken. Musikalisch herausragend: das Symphonieorchester Vorarlberg unter der Leitung von Dirigent Alexander Drcar. Sehr viel Applaus. (Nicole Wehinger, DER STANDARD, 7.2.2014)