Ein lokal verwurzeltes Wirtshauses und noch dazu ein richtig feines Restaurant ist das Guth.

Foto: derStandard.at/corti

Die tollsten Kutteln von überhaupt kommen gleich in zweierlei Gestalt daher.

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Das Guth in Lauterach mag Auskennern bis weit ins Schweizerische hinein für fantastische Küche bekannt sein - unsereins ignoranter Ost-Austriake aber kann sich nur wundern, wenn er es endlich in den westlichsten Zipfel des Landes schafft und die weitläufige, elegante Bude an einem stinknormalen Wochentag schon mittags ausreserviert ist.

Die wissen, was gut ist, die Vorarlberger! Ein Restaurant wie dieses, wo neben dem feinsinnigen Chef Thomas Scheucher ganz selbstverständlich auch Mutter Gretl und Schwester Uli in der Küche stehen, mag wie das Idealbild eines lokal verwurzelten Wirtshauses klingen. Das ist es auch, aber ein richtig feines Restaurant (und zwar eines mit himmelschreiend guter Weinkarte) ist es noch dazu.

Vor allem aber gibt es hier die tollsten Kutteln von überhaupt, und gleich in zweierlei Gestalt. Nämlich nicht bloß die nach Haeberlins Elsässer Originalrezept mit Parmesan in Rieslingsauce überbackenen (moah!), sondern auch noch die mit Zwiebeln und richtig (nämlich richtig) viel Kümmel knusprig angerösteten, die Mutter Gretls ureigenste Spezialität sind.

Wer das zur Vorspeise ordert, weiß, dass der Himmel im Westen liegt - und hat hintennach eh nur noch Platz für Eglifilets in Salbeibutter aus dem nahen See. Weil die sind nämlich mindestens so legendär. Und recht so! (Severin Corti, DER STANDARD, 15.2.2014)