Linz – Eine Doppelspitze in der Geschäftsführung der SPÖ Oberösterreich wird es vorerst nicht geben. Nachdem Landesgeschäftsführer Christian Horner vorige Woche seinen Wechsel von Linz nach Wien ins Kabinett von Bundeskanzler Werner Faymann bekannt gegeben hat, wurde am Montag doch kein Nachfolger präsentiert. Die SPÖ hatte im Anschluss an die Landesparteivorstandssitzung zur Pressekonferenz "Neuigkeiten und Personelles" geladen. Aber die Erwartung, Landeschef Reinhold Entholzer stelle neue Personen im Führungsteam vor, wurden nicht erfüllt. Denn die Gespräche seien noch am Laufen, so lange wird Roland Schwandner alleiniger Geschäftsführer bleiben.

Einen Zeitdruck bei der Nachbesetzung gebe es keinen, versicherte Entholzer. Bis zum Frühsommer soll alles entscheiden sein. Diese Gelassenheit verwundert angesichts der Aufgabe, die es bis zum Herbst 2015 zu stemmen gilt: Die SPÖ bei den Landtagswahlen vor dem Abrutschen in die Bedeutungslosgkeit zu bewahren. Ein Minus von 13,4 Prozentpunkten kassierten die Roten bei der letzten Wahl. Die Hoffnung, dass mit dem Abgang von Josef Pühringer (ÖVP) als Landeshauptmann die Karten neu gemischt werden, erfüllten sich auch nicht. Vorige Woche verkündete er, dass er nochmals kandidieren werde. Umso mehr muss der noch weitgehend unbekannte Reinhold Entholzer - er ist erst seit November 2013 SPÖ-Chef - an der Außenwirkung arbeiten.

Mehr als eineinhalb Jahre Zeit bleiben ihm dafür nicht. Und so gab es am Montag dann doch noch etwas Neues zu verkünden. Wegen der Landtagswahlen will die SPÖ ihre Führungsriege verstärken. Im Frühsommer soll nicht nur Horners Job nachbesetzt sein, auch zwei Neue, speziell für den Landtagswahlkampf, soll es geben. Aber auch hier gilt: die Suche läuft. Sicher dürfte nur sein, dass der ehemalige Landes- und Bundesgeschäftsführer Reinhard Winterauer in diesem Strategieteam ist. (red, derStandard.at, 3.3.2014)