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Grafik: APA

 Wien - Die Erwerbsbeteiligung von Frauen ist auf einen starken Anstieg der Teilzeitjobs zurückzuführen, das geht aus den jüngsten Daten der Statistik Austria hervor, die am Mittwoch publiziert wurden. Es zeigt sich ebenfalls, dass Frauen nach wie vor deutlich weniger als Männer verdienen, und diese Lohnunterschiede vermindern sich nur leicht.

Gestiegene Frauenerwerbsquote

Innerhalb der vergangenen zehn Jahren erhöhte sich die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-jährigen Frauen von 61,2 Prozent im Jahr 2002 auf 67,3 im Jahr 2012. Zum Vergleich: Bei Männern belief sich diese Kennzahl auf 76,4 Prozent 2002 und 77,8 Prozent 2012. Der Anstieg der Frauen-Erwerbstätigkeit ist allerdings auf den starken Zuwachs von Teilzeitarbeit bei leicht rückläufiger Vollzeiterwerbstätigkeit zurückzuführen. Die Teilzeitquote stieg von 35,3 Prozent 2002 auf aktuell 44,9 Prozent. Sie stieg auch bei Männern von 4,7 auf 9,0 Prozent.

Weibliche Teilzeit

Insgesamt waren zuletzt 81 Prozent der Teilzeitbeschäftigten Frauen. Als Gründe werden von den Frauen Betreuungspflichten für Kinder oder Pflegebedürftige genannt, bei Männern in Teilzeit steht die Aus- und Fortbildung im Vordergrund.

Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer. Vergleicht man den Bruttostundenverdienst standardisierter Löhne und Gehälter von Frauen und Männer in der Privatwirtschaft, hat sich der Gender Pay Gap laut Eurostat von 25,5 Prozent im Jahr 2006 auf 23,4 Prozent 2012 verringert. Berücksichtigt man Merkmale wie etwa Branche, Beruf, Bildungsniveau, Vollzeit/Teilzeit oder die Unternehmensgröße, reduziert sich die Lohndifferenz auf 14,9 Prozent (Vergleichswert 2010: 24,0 Prozent). Im EU-Vergleich rangiert Österreich beim Gender Pay Gap mit 23,4 Prozent an vorletzter Stelle, der EU-Durchschnitt beträgt 16,4 Prozent.

Die Daten zeigen weiters, dass Frauen selbst bei gleichem Bildungsniveau seltener in Führungspositionen tätig sind. Nach dem Abschluss einer BHS üben beispielsweise deutlich mehr Frauen (53,8 Prozent) als Männer (28,6 Prozent) nur mittlere Tätigkeiten aus, während umgekehrt mehr Männer (42,3 Prozent) als Frauen (27,6 Prozent) mit BHS-Abschluss höhere und hoch qualifizierte Tätigkeiten verrichten. (APA, 5.3.2014)