497 Fahrradkonzepte von Studierenden und professionellen Gestaltern aus aller Welt waren in den Kategorien Fahrräder, Komponenten, Kleidung und Accessoires sowie Service und Einrichtungen zur diesjährigen International Bicycle Design Competi­tion (IBDC) angemeldet worden. 333 Ideen und Konzepte aus 42 Ländern wurden letztendlich zum Wettbewerb zugelassen.

Die IBDC wird bereits seit dem Jahr 1996 ausgeschrieben und zählt heute zu den etablierten Nachwuchswettbewerben der internationalen Fahrradbranche. Im Zentrum des Bewerbes stehen neue Ideen und Lösungen, die das Radfahren komfortabler, sicherer, sportlicher, schöner oder noch beliebter machen. Dabei wird auch auf Kosten- oder Ressourcen-sparende Herstellungsverfahren, neuartige Materialien oder Denkanstöße für Stadtplaner geachtet.

Innovativ auf zwei Rädern

Folgende Kriterien sind für die Bewertung durch die sechsköpfige Jury ausschlaggebend: Innovation und Kreativität, gestalterische Qualität und Marketing, Praxis­nähe, Funktionalität, Anwendung, Material, Verarbeitung, Nachhal­tigkeit, soziale Verantwortung, universelles Design und Sicherheit.

Am 5. März wurden die Preisträger der IBDC 2014 im Rahmen der Taipei Cycle Show - eine der größ­ten internationalen Fachmessen der Fahrradindustrie - geehrt. Eine Jury zeichnete die 22 innovativsten Arbeiten aus. Zwölf herausragende Designleistungen wurden mit insge­samt 805.000 Taiwan Dollar (rund 20.000 EURO) Preisgeld gewürdigt. Wir zeigen eine Auswahl der spannendsten Konzepte:

Zu den herausragenden Designleistungen unter den Einreichungen zählt das Beleuchtungssystem "Illume" von Nikhil Kapoor von der International School of Design im indischen Puna. Lenker und Bremsen sind beleuchtet und bieten dem Fahrer Sicherheit in der Nacht. Die Energie dafür wird aus dem eigenen Antrieb und einem Lithium-Ionen-Akku gewonnen.

Foto: illume

Der "Bottle-light"-Flaschenhalter stammt von Chu-Wei Chen von der National Yunlin University of Science and Technology, Taiwan. Bottle-Light ist die Kombination eines Flaschenhalters mit einer integrierten LED-Beleuchtung. Dabei leuchtet sowohl das LED-Licht als auch das Wasser in der Flasche. Die Lampe dient damit als zusätzliches Fahrradlicht.

Foto: Chu-Wei Chen

Der "Wasserläufer" greift die positiven Eigenschaften der Aquatherapie auf und legt sie auf ein allumfassendes Motoriktraining um. Das Wasserfahrrad soll die Koordination fördern und Kraft und Beweglichkeit steigern. Als Designer zeichnet Gerald Peham von der FH Salzburg of Applied Sciences verantwortlich.

Foto: Gerald Peham

Der City Scooter der Designstudenten Pei-Chih Deng und Ju-Ting Yang von der National Taipei University of Technology soll die Mobilität in der Stadt vereinfachen. Hinter dem Konzept steht ein simples Mietsystem für Büroangestellte, Anrainer oder Touristen. Der Roller ist leicht und mit einer Prepaid-Card einfach zu nutzen. 

Foto: Pei-Chih Deng, Ju-Ting Yang

"Kick light" ist ein Fahrradständer mit integrierter Beleuchtung. Sobald er hochgestellt wird, geht das Licht automatisch an. Der Strom dafür wird durch die Rad-Drehung erzeugt und gespeichert. Designer ist Chuang Chan-Jung von der National Yunlin University of Science and Technology in Taiwan.

Foto: Chuang Chan-Jung

"Shelves lock" ist robuster Gepäckträger und Fahrradschloss in einem und stammt von Bin Zhang von der Universität Jiangnan University, China. Gesichert wird das Schloss durch einen Zahlencode. 

Foto: Bin Zhang

Die folgenden vier Produkte kommen aus Profi-Design-Werkstätten. Der schockabsorbierende Fahrradsattel kann auf das Gewicht des Fahrers eingestellt werden und schützt so die Wirbelsäule vor harten Stößen. Bei Beschädigungen kann die Sattelschiene ausgetauscht werden. Der Sattel ist in zehn Farben lieferbar. Entwickelt hat ihn Martin Moraw von der Morgaw-Group in Banska Stiavnica, Slowakei.

Foto: MORGAW Group

Das "MC²" (Multi-Configuration-Zyklus) ist ein wandelbares Bike: Es  kombiniert die Vorteile eines Faltrades mit denen eines Liegerades. Die Designer sind Jing Che und Quoc Bao von IDSG Engineering & Trading in Singapur.

Foto: IDSG Engineering & Trading Pte Ltd

Alexander Schmitke und Christoph Bohrer von Stilform Bohrer & Schmitke Industrial Design in München haben mit "Mag.Vis" eine "unsichtbare" Fahrradbeleuchtung entworfen, die nur bei Bedarf zum Vorschein kommt. Die Leuchte befindet sich im Hohlraum des Lenkers und ist gleichzeitig der Fahrradgriff. In Position gehalten wird sie durch Magneten. Im Inneren ist ein Akku, der via USB-Kabel geladen werden kann.

Foto: Stilform Bohrer & Schmitke Industrial Design GbR

"The growing Kidzbike" ist ein Fahrrad, das Kinder beim Wachsen begleitet. Mittels Schnellspannern können die Reifen durch immer größere ersetzt werden - bis das Kind 155 Zentimeter groß ist. Bremse und der Antriebsstrang sind in den Rahmen integriert. Für das Design zeichnet Matthias Kolb von Pulse Design im deutschen Neu Ulm verantwortlich. (tin, derStandard.at, 7.3.2014)

Foto: Pulse design