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Regina Petrik, grün-pannonische Spitzenkandidatin.

Foto: APA/Gmasz

Eisenstadt - Fußball, das ist der Regina Petrik nicht so ihres. Dennoch darf man wohl, will man beschreiben, was die einstige grüne Parteigeschäftsführerin des Burgenlandes und Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2015 vorhat, auf Ballesterisches zurückgreifen. Denn was Regina Petrik gesagt hat, klang sehr nach Friedrich Torberg und seiner schönen Ballade über den Wunderkicker Matthias Sindelar.

"Er spielte Fußball, und er wusste", so sang Torberg einst, "vom Leben außerdem nicht viel." Und Regina Petrik hat diese ballesterische Beobachtung nicht nur in jenem parlamentarischen Gremium gemacht, in das sie 2015 strebt - dem burgenländischen Landtag -, sondern auch bei sich selbst.

Die aus der katholischen Jugendbewegung kommende Pädagogin wird, oder möchte jedenfalls, das Jahr 2014 nützen, um das "Leben außerdem" in jener Breite kennenzulernen, die sie für eine Politikerin als sinnvolle Arbeitsgrundlage erachtet.

Jeder Monat, so ihr Plan, soll eine neue Arbeitsstelle bereithalten. Der März tat das schon mit dem ehrenamtlichen Job bei der "pannonischen Tafel", der April hält den kollektivvertraglich entlohnten Job beim Merkur-Markt bereit. Und so soll es weitergehen.

"Ich will", meint die ärmelaufkrempelnde Petrik, "da nicht undercover unterwegs sein, sondern einfach Lebenserfahrungen teilen." In einer Zeit, in der solche bestenfalls geshart werden, ein nicht unspannendes Projekt, findet nicht nur sie. "Ich habe jetzt schon sehr positive Rückmeldungen meiner künftigen Kollegen und Kolleginnen gekriegt."

Für sie sei das, meint Petrik, "wirklich ein Lehrjahr". Sie habe ja schon einige Berufserfahrung außerhalb der Politik, "aber heuer möchte ich es mir gönnen, mehr Erfahrung zu sammeln". Es sei so unglaublich wichtig zu wissen, was genau warum die Menschen beschäftige. Sie sagt nicht dazu, dass das gerade für die Grünen so unglaublich wichtig wäre, aber - wäre der Fußball auch ihres, wüsste sie es - körpersprachlich sagt sie es schon.

Dass sie keine normale 50-jährige Jobsuchende ist, sei ihr schon klar. Den Unternehmen aber auch, weshalb etwa der Versuch, in den - landesnahen - Pflegebereich zu kommen, etwas umständlicher ist. Die zwar nicht Fußball, aber doch Football-Affine wird die Umstände auch kundtun. (Wolfgang Weisgram, DER STANDARD, 11.3.2014)