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Die Daten der Wiener Linien sind zwar schon seit einiger Zeit freigegeben, in Google Maps stehen sie aber noch immer nicht zur Verfügung.

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Seit einigen Monaten sind die Daten der Wiener Linien bereits auf dem österreichischen Open-Data-Portal öffentlich zugänglich und für Entwickler frei nutzbar. In mehreren Apps wurden die Fahrplan- und Echtzeitdaten der öffentlichen Verkehrsmittel bereits integriert. Für Google Maps heißt es aber weiterhin nur "bitte warten".

Mehrere Apps mit Wiener-Linien-Daten

Mit Apps wie"Wann" oder "Nether Qando" können sich Nutzer den Weg durch Wien mit Ubahn, Bus und Bim bahnen. In Google Maps wird man bei der Routenberechnung auf Fußwege oder die Verkehrsmittel der ÖBB verwiesen. Diese sind zwar seit Dezember in den Dienst integriert, fehlen aber wiederum in anderen Drittanbieter-Apps.

"Nichts Neues"

Ändern dürfte sich an beiden Umständen nicht so schnell etwas. Seitens Google hat man "nichts Neues" zu vermelden, was die Integration der Wiener Linien in Maps betrifft, wie Sprecher Wolfang Fasching-Kapfenberger dem WebStandard mitteilt.

Kritik an ÖBB-Datenveröffentlichung

Nach einer parlamentarischen Anfrage der Grünen, wieso die ÖBB-Daten nur Google zur Verfügung gestellt wurden, hieß es von Infrastrukturministerin Doris Bures im Februar nur, dass der Abschluss derartiger Verträge "in den Verantwortungsbereich der ÖBB-Holding AG" falle. Auf Anfrage des WebStandards bei der ÖBB teilte Pressesprecher Michael Braun mit, dass die Fahrplandaten bereits "über viele Einrichtungen und PartnerInnen [...] einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung" stehen. Hinter der Datenweitergabe würden konkrete Vereinbarungen liegen, "die eine qualitativ hochwertige Verwendung der Daten in professionellen Systemen sicherstellen" soll. 

Keine offenen Daten

Dadurch soll vermieden werden, dass "mit Fahrplandaten schlecht funktionierende oder falsche Auskünfte zu Verbindungen im öffentlichen Verkehr erzeugt werden". "Zusätzlich beinhalten diese Vereinbarungen eine beschriebene Form der Gegenleistung für die ÖBB, z. B. die Lieferung von anderen Daten an die ÖBB-Auskunftssysteme und/ oder die Darstellung von ÖBB-Daten in den Systemen von PartnerInnen", so Braun. Exklusivverträge gebe es aber keine, auch nicht mit Google. Allerdings habe in diesem Fall "größerer Handlungsdruck" bestanden, da internationale Partnerbahnen bereits in Google Maps vertreten waren.

Status in anderen Bundesländern

Schon länger freigegeben und in Apps integriert sind die Daten der Linzer Linien. Graz folgt laut "Offene Öffis" zumindest noch 2014. In den anderen Bundesländern zieht man langsam nach. So hat beispielsweise Kärnten am 11. März Haltestellen und Buslinien veröffentlicht. In Tirol wurden neben dem ÖBB-Netz im Jänner die Linien der Privatbahnen freigegeben. Um Echtzeit- oder Routingdaten handelt es sich dabei nicht. (Birgit Riegler, derStandard.at, 16.3.2014)