Die Wählermassen mobilisieren rechte Bünde wie Burschenschaften nicht. Doch stellen sie das intellektuelle und weitgehend auch finanzielle Rückgrat der Freiheitlichen dar. Gleichzeitig brauchen Burschenschafter die FPÖ, ohne sie hätten sie in Österreich weniger Einfluss.

Und nie zuvor waren Korporierte im FPÖ-Parlamentsklub so stark vertreten. Sie besetzen 18 der 40 Mandate. Sieben FPÖ-Mandatare sind Mitglieder von akademischen Burschenschaften, nämlich Harald Stefan (Olympia Wien), Philipp Schrangl (Oberösterreicher Germanen Wien), Walter Rosenkranz (Libertas Wien), Axel Kassegger (Germania Graz), Reinhard Eugen Bösch (Teutonia Wien), Christian Hafenecker (Nibelungia Wien) und Andreas F. Karlsböck (Aldania Wien).

Bei völkischen Mittelschulverbindungen sind Heinz-Christian Strache (Vandalia Wien), Werner Neubauer (Teutonia Linz), Elmar Podgorschek (Germania Ried), Christian Höbart (Tauriska Baden), Norbert Hofer (Marko-Germania Pinkafeld) sowie Roman Haider (Donauhort zu Aschach). Wendelin Mölzer gehört zum akademischen Corps Vandalia Graz, wo sein Vater Andreas Chef der Altherren ist. Wolfgang Zanger ist ebenso bei der Vandalia Graz.

Auch völkische Damenverbindungen gibt es im blauen Klub: Anneliese Kitzmüller gehört der pennalen Mädelschaft Sigrid zu Wien und Barbara Rosenkranz der Sudetendeutschen akademischen Damengilde Edda zu Wien an. Mit Gernot Darmann ist auch ein Mitglied einer katholischen Mittelschulverbindung (MKV) unter den FPÖ-Abgeordneten. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 10.4.2014)