Wien - Die Gewerkschaft der Lehrer an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) warnt vor größeren Gruppen an den Schulen im Zuge der budgetbedingten Einsparungen im Bildungsministerium. So könnte die Teilung der Klassen in den Hauptfächern in der 9. Schulstufe fallen, heißt es in einem Brief, der dem Standard vorliegt.

Im Ministerium wollte man das Schreiben vorerst nicht kommentieren. Derzeit werden Klassen ab 31 Schülern in Deutsch, Mathematik und Englisch in zwei Gruppen geteilt. Auch die Teilungszahlen in den praktischen Gegenständen könnten nach oben gesetzt werden, fürchtet die Gewerkschaft. Werden Klassen seltener geteilt, sind für den Unterricht weniger Lehrer nötig.

Neue Klassen ab 25 Schülern

Einsparungen seien auch bei neuen Klassen möglich - so könnten solche künftig erst ab 25 Schülern eingerichtet werden. Auch um das Zusatzentgelt für die Betreuung von Kustodiaten bangen die Personalvertreter.

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) muss heuer 68 Millionen und 2015 noch einmal 60 Millionen Euro einsparen. Kürzungen beim Ausbau der Ganztagsschule und im Frauenbereich hat die Ministerin bereits ausgeschlossen. Im Bildungsressort entfällt der größte Brocken der Ausgaben auf den Personalbereich, also vor allem die Lehrergehälter.

Wichtig war der Ministerin die Botschaft: "Den Kindern wird nichts genommen" - das sei also auch an dieser Stelle vermeldet. Allein, wie soll dann das vom Finanzminister ausgegebene Sparziel erreicht werden? Über die Kürzung der Ermessensausgaben (vergleichbar mit einer Art Handkasse für Minister) und - von allen Ministerien gerne genannter Rotstiftkandidat - über Einsparungen in der Verwaltung. (APA; riss, DER STANDARD, 11.4.2014)