Wien - Nachdem gegen Cengiz Kulac, den Bundessprecher der Jungen Grünen, ein Redeverbot bei Schulpodiumsdiskussionen verhängt wurde, stellt sich die Landesorganisation Steiermark hinter Kulac. Die Jungen Grünen fordern als Konsequenz, dass der Vertrag des steirischen Grünen-Geschäftsführers Dietmar Seiler, der das Verbot verhängt hatte, nicht verlängert wird.

"Bei den Grünen wird bei Kritik am autoritären Stil mit noch mehr autoritärem Verhalten geantwortet", kritisiert Johannes Steiner, der politische Geschäftsführer der Jungen Grünen Steiermark, den Stil der Partei.

"Bloßer Wahlverein"

"Die Strategie, kritische Meinungen mit Redeverboten im Keim zu ersticken, erachten die Jungen Grünen als vollkommen falschen Politikzugang", so Steiner in einer Aussendung. "Die Diskussionskultur bei den Grünen muss sich drastisch ändern. Sonst stehen die selbsterklärt basisdemokratischen Grünen bald ohne Basis da und werden damit zum bloßen Wahlverein".

Kulac hatte das auf eine junge Zielgruppe zugeschnittene Parteimagazin "Eva" zuvor öffentlich kritisiert. Obwohl Seiler gegenüber derStandard.at den Maulkorb für Kulac verteidigte, dementierten die Grünen später in einer internen Mail das Redeverbot: "Auftrittsverbote widersprechen der grünen Diskussionskultur. Ein solches wurde gegenüber Cengiz nicht ausgesprochen", so die Parteispitze. (red, derStandard.at, 10.5.2014)