Graz - Ein Großinstitut für den Bereich Fahrzeugtechnik soll mit kräftiger Finanzhilfe des austro-kanadischen Wirtschaftsmagnaten und Magna-Konzernchef Frank Stronach an der Technischen Universität Graz (TUG) entstehen. Das bestätigte Rektor Erich Hödl am Freitagnachmittag auf APA-Anfrage. Entsprechende Verträge für das "Frank-Stronach-Institut", das ab Herbst 2004 auch einen neuen Studienzweig - "Production, Science and Management" anbieten wird, sollen "innerhalb der nächsten beiden Wochen" unterzeichnet werden, so der Rektor.

Er wolle die fähigsten Manager und besten Wissenschafter aus aller Welt in die Steiermark bringen, weil er glaube, dass die Herausforderungen der Zukunft - sowohl in Wirtschaft wie in Politik und Gesellschaft - nur mit innovativ ausgebildeten Menschen bewältigt werden können, hatte Stronach bei der Ankündigung des Projekts Donnerstag Abend im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach erklärt.

Stronach zahlt

"Frank-Stronach-Institut" werde das neue Großinstitut heißen, erklärte Hödl. Für drei der geplanten vier Lehrstühle - jene für "Fahrzeugsicherheit", "Umformtechnik/ Werkzeuge" und "Production, Science and Management" - übernimmt die von Stronach eigens errichtete Gesellschaft die Kosten. Ebenso zahlt die Gesellschaft die Mietkosten für das durch die Bundesimmobiliengesellschaft in Bälde zu errichtende, rund 3.000 Quadratmeter umfassende Institutsgebäude. Darüber hinaus werden die Anschaffungskosten für die "hochmoderne Ausrüstung" übernommen, so Hödl, der mit Stronach schon zwei Jahre "intensiv" an diesem Projekt plant. Über die Höhe der Finanzierungssumme wollte der Rektor keine Auskunft geben.

Der Vertrag mit Stronach, bzw. dessen Gesellschaft, sei auf zehn Jahre mit vorerst einer Option auf weitere fünf Jahre ausgelegt, so Hödl. Wahrscheinlich Ende nächster, bzw. innerhalb der übernächsten Woche werde es zur Unterzeichnung des Vertrages kommen. "Natürlich ist der Vertrag so ausgelegt, dass die Autonomie der Universität in keiner Weise berührt wird", versichert der Rektor, der mit dem Beginn des neuen Studienjahres aus dem Amt scheidet. Nach Unterzeichnung sollen die Professorenposten unverzüglich ausgeschrieben werden. Der Architektenwettbewerb zur Errichtung des Gebäudes sei bereits abgeschlossen, erklärte Hödl.

An dem neuen Institut sollen laut Hödl neben den vier Lehrstühlen - die Professur für "Fahrzeugsicherheit" wird durch die Universität selbst finanziert - rund 15 wissenschaftliche Mitarbeiter und vier bis sechs nicht-wissenschaftliche Mitarbeiter Anstellung finden. "Mit Zunahme der Forschungsaufträge wird die Mitarbeiterzahl entsprechen erhöht werden", zeigt sich Hödl optimistisch.

Mit 1. Oktober 2004 soll das neue Studium "Production, Science and Management" an der TUG anlaufen. Man rechnet mit "50 bis 80 Studierende pro Jahr", so Hödl. (APA, 20.8.2003)