Wien - Das Theaterhaus für ein junges Publikum im Museumsquartier wird zwar noch gebaut, die Netzwerkidee konnte dessen künstlerischer Leiter Stephan Rabl aber bereits in einer Pressekonferenz skizzieren. Er stellte ein OSZE-Projekt der niederländischen Botschaft vor: "Junges Theater gegen Gewalt" startet am 23. September in neun österreichischen Orten und soll auf künstlerischem Weg zur Konfliktverhütung beitragen. Kritisch äußerte sich Rabl zur Kulturpolitik: "Es gibt keinen Konzeptansatz für Kindertheater in Österreich. Damit kämpft die Szene." Rabl präsentierte auch das Programm des von ihm letztmals geleiteten Festivals szene bunte wähne in Niederösterreich und erstmals auch in Tschechien (25. September bis 5. Oktober): Gezeigt werden 32 Produktionen. Thomas Birkmeir aber ist zufrieden - Bei der Spielplan-Pressekonferenz des Theaters der Jugend wartete Direktor Thomas Birkmeir mit glänzenden Zahlen auf: Die Auslastung betrug in der letzten Saison (200.000 Zuschauer) 94 Prozent, der Eigendeckungsgrad 46 Prozent. "Das Krankgerede der Kindertheaterszene halte ich für hinterfragenswürdig. Es geschieht in Österreich mindestens genauso viel wie anderswo", so Birkmeir. Für die Eröffnungspremiere Die rote Zora und ihre Bande von Kurt Held am 8. Oktober wurde der ganze zweite Jahrgang des Konservatoriums engagiert. Neben sechs weiteren Produktionen gibt es auch Musik mit dem Jazzer Oscar Klein, eine deutsche Erstaufführung von Alan Ayckbourn. Und: Heribert Sasse gibt im Februar den Herrn Karl. (afze/DER STANDARD, Printausgabe, 05.09.2003)