Wien - Das Wissenschaftsministerium bietet im Rahmen des FForte-Programms unentgeltliche Coachings, die die Beteiligung von Frauen in nationalen und internationalen Forschungsnetzwerken stimulieren sollen. Ziel: Projekteinreichungen durch Frauen in den technisch-naturwissenschaftlichen Programmlinien des 6. EU-Rahmenprogramms Forschung zu unterstützen. Zur Qualifikation wird deshalb ein Projektentwicklungs- und Projektmanagementtraining angeboten. Das Ministerium möchte sozialwissenschaftliche und Genderfragen in den technisch-naturwissenschaftlichen Programmlinien stärker verankern. Teilnehmen können: Technikerinnen, die eine Projekteinreichung oder eine Mitarbeit in einem Projekt im EU-Rahmenprogramm anstreben, sowie Sozialwissenschafterinnen mit Interesse an interdisziplinären Ansätzen und Fragestellungen.

Geschlecht als soziale Kategorie

Seit 1994 werden im Arbeitsbereich Gender-Studies der Abteilung Gesellschaftswissenschaften im Wissenschaftsministerium Forschungsprojekte in Auftrag gegeben, die sich über Fragestellungen der "Frauenforschung" hinaus auf vielfältige Weise mit Geschlecht als sozialer Kategorie auseinander setzen. Den Forschungsprojekten des Arbeitsbereichs Gender-Studies liegt die Annahme zugrunde, dass Geschlecht nicht nur eine Kategorie des Sozialen ist, sondern auch als wissenschaftliche Analysekategorie konzipiert und eingesetzt werden sollte. Für die Frage nach der Relation Geschlecht-Informationstechnologien ergibt sich daraus die Arbeitshypothese, dass Geschlecht und Technologie als soziale Kategorien einander wechselseitig bedingen und konstruieren.

Fächerübergreifende Frauenförderung

"FForte" (Frauen in Forschung und Technologie) enthält Maßnahmen zur Frauenförderung während aller Phasen des Bildungsweges bis hin zum Abbau von Karrierehindernissen während der beruflichen Laufbahn. In der ersten Phase vergibt und vergab FForte fächerübergreifende Pilotprojekte zum Thema "Gender IT! - Was hat Technik mit Geschlecht zu tun?". Zentrales Anliegen ist die Erforschung jener sozialen und kulturellen Vorgänge, die den fortgesetzten Ausschluss von Frauen aus dem Feld der Informationstechnologien, wie ihn Berichte auf nationalem und EU-Niveau belegen, bedingen.(DER STANDARD, Printausgabe, 20./21. 9. 2003)