Begründet hat Jordan seinen Abgang als Chefdirigent mit den Verzögerungen beim Budget für die nächste Spielsaison und die Intendantenfrage im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der Bühnen. Einem Grundsatzbeschluss des Theaterausschusses von Anfang Juli seien keine Taten gefolgt. In einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) meinte Jordan in Richtung Politiker: "Ich glaube, es ist ihnen nicht klar, wie es brennt".
Der Grazer Kulturstadtrat Christian Buchmann (V) erklärte am Dienstag, die zur Zeit den Vorsitz führende Landeshauptfrau Klasnic werde für 7. Oktober den Theaterausschuss einberufen. Dabei soll Jörg Koßdorff - er leitet das Haus nach dem Abgang von Karen Stone interimistisch - damit beauftragt werden, mit Jordan über Gastengagements zu verhandeln. Außerdem soll die Ausschreibung der Geschäftsführungen aller künftigen vier Sparten - inklusive Opern-Intendanz und Chefdirigent - erfolgen. Vertraglich fixiert worden ist bereits die Verlängerung von Schauspiel-Direktor Matthias Fontheim bis 2006. Ob der Wunschkandidat Jordans, Roland Geyer (KlangBogen Wien), der als Favorit für die Chefposition im Theater an der Wien gehandelt wird, nach Graz kommt, ist nicht nur wegen der nunmehrigen Ausschreibung fraglich.