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Österreichweite Ausbildungsoffensive für mehr Lokführerinnen startet in Salzburg.
Foto: APA/OEBB
Salzburg - Unter 4.800 österreichischen LokführerInnen gibt es derzeit nur zwei Frauen. "Die ÖBB haben schon 2001 versucht, Frauen für den Beruf der Triebfahrzeugführerin zu begeistern, fast alle Teilnehmerinnen haben aber den Kurs abgebrochen", so Herwig Wiltberger, Chef der Lokführer. Ein einjähriger Lehrgang ausschließlich für Frauen soll jetzt 20 Teilnehmerinnen aus Salzburg und Oberösterreich den Weg in den Führerstand ebnen. Das österreichweit einzigartige Ausbildungsprojekt für Lokführerinnen wurde donnerstags in Salzburg vorgestellt.

Für interessierte Frauen zwischen 18 und 35 Jahren

Start des 48-wöchigen Kurses ist im Frühjahr 2004, mit der Interessentinnensuche und dem Auswahlverfahren wird jetzt begonnen. Während der Ausbildung wird den Teilnehmerinnen in Salzburg, Linz und im Bildungszentrum St. Pölten/Wörth praktisches und theoretisches Wissen in den Bereichen Technik, Sicherheitseinrichtungen, Vorschriften und Fahrausbildung vermittelt. Das Angebot, an der ersten reinen Frauengruppe bei der Lokführerausbildung teilzunehmen, richtet sich an technisch interessierte Frauen zwischen 18 und 35 Jahren, sagte Wiltberger. Voraussetzung für die Aufnahme ist eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Matura.

Kinderbetreuung und Familienplanung als Auswahlkriterium

Wichtig sei, so der ÖBB-Traktionsleiter, dass die Frauen wüssten, worauf sie sich einließen. "Die Teilnehmerinnen müssen auch die Bereitschaft mitbringen, unregelmäßige Dienstzeiten in Kauf zu nehmen", meinte Wiltberger. Themen wie Familienplanung und Möglichkeiten einer Kinderbetreuung würden daher schon in der Auswahlphase behandelt. Ansprachpartner der Frauen ist der Salzburger Verein "Frau & Arbeit", der als Mitinitiator des Pilotprojekts die zukünftigen Lokführerinnen auch während der Ausbildungszeit begleiten wird.

"Salzburg goes Equal"

Die Initiative "Ausbildung zur Lokführerin" ist Teil des von "Frau & Arbeit " geleiteten Projektes "technik.A", das Frauen für technische Berufe interessieren soll. "technik.A" findet im Rahmen von "Salzburg goes Equal" - einer Gemeinschaftsinitiative der EU - statt. Ziel von Equal ist es, Ungleichheit und Diskriminierung am Arbeitsmarkt zu bekämpfen. In "Salzburg goes Equal" arbeiten verschiedene Salzburger Einrichtungen zusammen. Das Land Salzburg hat dabei die koordinierende Rolle übernommen, ressortverantwortlich sind Verkehrslandesrat Walter Blachfellner und LHStv. Gabi Burgstaller (beide S). (APA)