Wien - Die SPÖ hat die vom Ministerrat beschlossene Eltern-Teilzeit als "groß inszenierten Theaterdonner, der nur Wenigen etwas bringt", bezeichnet. Von der zusätzlichen Möglichkeit, bis zum vollendeten siebenten Lebensjahr des Kindes in Eltern-Teilzeit gehen zu können, werde der Großteil der ArbeitnehmerInnen ausgeschlossen. So würden die Hälfte der Männer und zwei Drittel der Frauen in Betrieben mit weniger als 20 Beschäftigten arbeiten oder könnten nicht die erforderlichen drei Jahre Betriebszugehörigkeit aufweisen.

Unterstützung für Unternehmen

Weiters sei die Unternehmensstruktur in Österreich so gelagert, dass 92 Prozent der Unternehmen weniger als 20 MitarbeiterInnen beschäftigen. "In den ersten Jahren", so Kuntzl, "wo die Eltern dringend Unterstützung brauchen, wird von der Regierung bloß Betriebshilfe über AMS-Gelder gewährt - und damit werden nur die Unternehmen, nicht die Eltern unterstützt. Die müssen, wie gehabt, ihren Teilzeit-Anspruch erst einklagen".

Als "bezeichnend für den Zustand der Regierungspartei FPÖ" betrachtet Kuntzl den Umstand, "dass Staatssekretärin Ursula Haubner bei der Präsentation dieser Regelung der Hoffnung Ausdruck verlieh, dass bei der Begutachtung noch einiges verbessert wird. Hier wird Unausgegorenes als Meilenstein verkauft". (APA)