Festtagsstimmung auf der Grazer Probebühne: In "Fischwochen", dem surrealen Einakter von Uwe Lubrich, geht es ums Fressen und Gefressenwerden
Redaktion
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Festtagsstimmung auf der Probebühne: In Fischwochen, dem surrealen Einakter des Grazer Autors Uwe Lubrich, geht es ums Fressen und Gefressenwerden, aber die Aale, die die gemütvolle Wirtin auf Teleskopstangen braten will, sind nur scheinbar Objekte der Fressbegierde. Schnell entwickeln sie Eigenleben und nehmen das Geschehen in die Hand, das alsbald zu schlingern beginnt. Wer hier nicht besteht, geht unter. Auch im Tankstellenbüfett von Frau Gerda kann man die Rechnung nicht ohne die Wirtin machen. Zuerst muss aufgegessen, dann darf gespielt werden, doch die Spielregeln sind schwer durchschaubar.
Bis Gewinner und Verlierer ausgemacht sind, fließt Blut und steigt der Inhalt der desolaten Klos. Weil man sich eh das ganze Jahr so zusammennehmen muss, dürfen Häme, Wut und Schwachsinn, Exzentrik und Gier beim Fischessen ihr freies Spiel treiben. Lässig das Stück, brillant Gerti Pall, die abgefeimt biedere Wirtin, und ihre Gäste. Helmut Köpping, Leiter des Theaters im Bahnhof, inszeniert die Koproduktion mit den Bühnen Graz in bekannter TiB-Schräglage, als absurdes Entgleisen grauenhaft banaler Situationen, die sich nicht immer zur Pointe verdichten. (frak/DER STANDARD, Printausgabe, 16.12.2003)
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