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Michael Vesper, Kulturminister von Nordrhein-Westfalen mit offensichtlicher Medienroutine, und Amelie Niermeyer bei der Präsentation am Samstag

Foto: APA/dpa/ Horst Ossinger
Freiburg/Düsseldorf - Freiburg und Düsseldorf streiten um die derzeitige Freiburger Theaterintendantin Amelie Niermeyer. Die 38-Jährige war am Samstag für den Chefsessel des Düsseldorfer Schauspielhauses berufen worden, allerdings läuft ihr Vertrag in Freiburg noch bis 2007. Es gebe keine rechtliche Möglichkeit, diesen Vertrag einseitig aufzulösen, sagte am Montag der Freiburger Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach (SPD). Niermeyer soll 2006 neue Generalintendantin in Düsseldorf werden. Sie ist seit Oktober 2002 Chefin des Freiburger Theaters.

Freiburg: Inakzeptables Vorgehen

"Wir finden diesen Vorgang völlig inakzeptabel", sagte von Kirchbach, "wir können dieses überstürzte Vorgehen nicht akzeptieren". Niermeyers Verpflichtung in Düsseldorf sei eine Absichtserklärung, an die sich Freiburg rechtlich nicht gebunden fühle. Ziel müsse eine einvernehmliche Lösung sein. "Düsseldorf ist nun auf uns angewiesen", sagte von Kirchbach weiter. Voraussichtlich Mitte Januar werde es zwischen den beiden Städten entsprechende Verhandlungen geben.

Niermayer glaubt an problemlose Vertragsauflösung

Auch Niermeyer selbst geht davon aus, dass es zu einer vergleichsweise problemlosen Vertragsauflösung kommen wird. Für den Fall, dass der Theateretat deutlich reduziert werde, habe sie sich in ihrem Vertrag eine Ausstiegsklausel sichern lassen. Diese könne angewendet werden, da es bereits zu erheblichen Streichungen gekommen sei. Sie werde nach der Spielzeit 2004/2005 Freiburg verlassen und anschließend in Düsseldorf ihre dortige Intendanz vorbereiten. (APA/dpa)