Wien - Schwere Nachteile für die Frauen erwartet die
SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Barbara Prammer durch die Steuerreform.
Hauptkritikpunkte der SPÖ-Frauen-Chefin: Keine Änderung bei den
Negativsteuern, das heißt für jene Frauen, die schon bisher keine
Steuern zahlen mussten, gebe es künftig keinerlei Verbesserungen; und
die Erhöhung des AlleinverdienerInnnen-/erzieherabsetzbetrages sowie der
Zuverdienstgrenzen würde Frauen in niedrigen Einkommen zementieren,
so Prammer am Dienstag in einer Pressekonferenz.
Nur Nachteile für Frauen
Die relativ hohen zusätzlichen AlleinverdienerInnen-Absetzbeträge bei
mehreren Kindern würden dazu führen, dass es für die Ehefrau und
Mutter nur wenig Anreiz gebe, ihre Erwerbsarbeit über die tolerierten
629 Euro-Grenze hinaus auszudehnen. Bei drei Kindern etwa würden bei
einer noch so geringfügigen Erhöhung des Erwerbseinkommens der Mutter
jährlich 889 Euro Steuergutschrift beim Ehemann wegfallen. Und
zusätzlich käme für die Frauen dann noch das dicke Ende in der
Pension. Da wäre es dann nämlich wieder von Vorteil, wenn die Frau
möglichst rasch nach der Karenzzeit in die Normalarbeitszeit
zurückkehren würde, kritisierte Prammer.
Geld für Kinderbetreuung nützen
Diese "Familienbesteuerung durch die Hintertür" koste, so die
SPÖ-Frauen-Chefin, 230 Millionen Euro. Mit diesem Geld würde die SPÖ
anders umgehen: Damit könnten flächendeckend nötige
Kinderbetreuungseinrichtungen geschaffen und erste Schritte in
Richtung kostenloser Kinderbetreuung gesetzt werden. Alternativ
möglich wäre auch die generelle Erhöhung der Familienbeihilfe. (APA)