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Es geht um Abwechslung, um Besprechung im Kleinen und Großen, aber auch um Rückzug und Entspannung.

Foto: APA/AP/Fabian Bimmer

Die Spanische Treppe in Rom, ebenfalls von Touristen besuchte Felsformationen in Nordirland, ein Versammlungsort von Stammesältesten in Mali - allesamt sind dies Orte der Kommunikation sowie Quellen der Inspiration, die zu den multifunktionalen Arbeitsinseln der Möbelfamilie Parcs führten, welche Bene beim Designstudio PearsonLloyd in Auftrag gab.

Das 1997 im Londoner Stadtteil Shoreditch von Luke Pearson und Tom Lloyd gegründete Büro entwarf unter anderem für Artemide, Fritz Hansen und Lufthansa und schuf nun mit Parcs ein System, dem der Arbeitstitel "New Meeting Environments" zugrunde lag. Die Frage, die sich die Gestalter stellten, lautete: "Wie werden sich das Büro und sein Arbeitsumfeld in Größe, Dynamik und Form verändern?" Ihre Antwort ist ein System, das es schafft, akustisch und visuell abzuschirmen, wo dies erforderlich ist, ohne aber starre Wände zu errichten. Im Vordergrund soll das Büro als Ort der Kommunikation stehen.

Manche der Parcs-Objekte wirken formensprachlich vertraut, sie lassen an Ohrensessel der 60er-Jahre denken. Das Objekt "American Diner" erinnert an ein ebensolches mit einem zeitgenössischen Twist. Kleine verschiedenfarbige Hocker ergänzen die Landschaft mit einem kleinen, poppigen Wald aus Sitzpilzen. Selbst in einem Spielzimmer keineswegs fehl am Platz wäre die Miniarchitektur "Toguna"-Studio, eine mannshohe Tonne mit Interieur.

Der Sinn dahinter: Man zieht sich in "Toguna" zurück und ist doch da. Bewegung und Kommunikation im Büro ist, was Parcs ausmacht. Bewegung durch und Verharren in unterschiedlichen Zonen sind auch die Kennzeichen urbaner Strukturen. Diese Überlegungen inspirierten PearsonLloyd. Es geht um Abwechslung, um Besprechung im Kleinen und Großen, aber auch um Rückzug und Entspannung. Letzteres dürfte auch in Sachen Namensgebung von Parcs Pate gestanden haben. (Michael Hausenblas/Der Standard/rondo/27/11/2009)