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Getränke-Preise, bei denen sich Besucher nicht ausgenommen vorkommen, haben den Umsätzen selten geschadet.

Foto: APA/dapd/Herbert Knosowski

Zuweilen kommt es vor - Krise hin, Geldmangel her -, dass sich eine Runde in ein Speiselokal verfügt. Der Mensch bezahlt gern dafür, dass er von einem Könner bekocht wird. Dazu trinkt er Wein, den der Gastwirt artgerecht lagern musste und mit Hilfe freundlicher Angestellter in idealen Gläsern auf den Tisch bringt, die danach auch zu waschen und polieren sind. Das ist ein fairer Tausch, und dezidiert gelobt sei hier die steigende Anzahl von Wirtsleuten, die einem Weinkarten vorlegen, nach deren Lektüre man angesichts der Preise pro Flasche Wein nicht mit Atemnot ringt.

Wirklich freche Kalkulationen, bei denen umgerechnet ein ordentliches Vielfaches des Ab-Hof-Preises verlangt wird, findet man dafür umso öfter bei glasweise ausgeschenkten Weinen, 4,50 Euro und mehr für nicht einmal ein Achtel eines weder raren oder sonstwie speziellen Tropfens sind viel. Das ist ärgerlich für den Gast, der gerne Verschiedenes probiert oder schlicht nur ein gutes Glas trinken möchte. Von Seiten der Gastronomen ist es kurzsichtig: Getränke-Preise, bei denen sich Besucher nicht ausgenommen vorkommen, haben den Umsätzen selten geschadet. (Luzia Schrampf/Der Standard/rondo/29/01/2010)