Laut Berichten von Business Week und CNet soll es nun doch, über die Investement-Firma BayStar, eine Verbindung zwischen dem Softwarekonzern Microsoft und der SCO Group gegeben haben. Demnach habe Microsofts Empfehlung zu einem 50-Millionen-Dollar-Investment von BayStar bei der SCO Group geführt.

Investment SCO

So soll ein hochrangiger Microsoft-Manager, betont wird allerdings, dass es sich nicht um Bill Gates oder Steve Ballmer gehandelt haben soll, beim Management der Investement-Firma angefragt haben, ob man in die SCO Group investiere. Diese Anfrage soll rund zwei Monate vor einem Großinvestment in der Höhe von 50 Millionen Dollar an die SCO eingegangen sein, so ein BayStar-Vertreter. Somit könnte die E-Mail, die unter dem Namen "Halloween X" bekannt wurde (der WebStandard berichtete), doch brisanter sein als bisher vermutet. Zwar bestätigte die SCO die Echtheit des "Halloween X"-Dokuments, doch wurde von SCO Kommunikationschef Blake Stowell verlautbahrt, dass es durch ein Missverständnis eines externen Beraters entstanden sei. Microsoft stecke definitiv nicht hinter dem Investment von Baystar.

"Weder direkt noch indirekt"

Auch Microsoft betonte gegenüber CNet, dass "Microsoft weder eine direkte noch eine indirekte finanzielle Beziehung mit BayStar habe". Das nunmehrige Eingeständnis eines BayStar-Sprechers, das Investment seines Unternehmens bei SCO sei auf Empfehlung Microsofts zustande gekommen, wird von Analysten nicht als direkter Beweis für ein finanzielles Engagement des Softwareriesen gewertet: "Es gibt keinen rauchen Colt, der beweisen würde, dass Microsoft die Fäden zieht. Was es gibt, ist eine unziemliche Verwicklung von Microsoft in den Randbereichen", sagte Gordon Haff, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Illuminata aus New Hampshire.

Noch nicht die gewünschten Erfolge

Die SCO Group hat mit ihren Auseinandersetzungen um das Urheberrecht an Unix und den angeblich aus Unix System V gestohlenem Source-Code im Linux-Kernel noch nicht die erwünschten Erfolge erzielt. Der Kurs der Aktie des Unternehmens ist, seit den Klagen gegen Autozone und DaimlerChrysler, kontinuierlich gefallen. Nun möchte die SCO den Verkauf von so genannten IP-Lizenzen (Intellectual Property License) an Linux-Anwender forcieren. Die SCO gab in einer Pressemitteilung bekannt, innerhalb der nächsten 24 Monate 1,5 Millionen Aktien auf dem freien Markt aufkaufen und so das Vertrauen in die Firma öffentlich demonstrieren zu wollen.(red/pte)