Christoph ist Rollstuhlfahrer und besucht die Fachhochschule für Wirtschaft in Wien. Die Integration hat bei ihm bis zur Mittelschule sehr gut funktioniert. Das sei damals "ziemlich unbürokratisch" abgelaufen, erklärt er, da er in einem sehr kleinen Ort gelebt hat. Positive Erfahrung vermittelt auch Martin Nemeskal (17), der ebenfalls im Rollstuhl sitzt. "In der Handelsschule St. Pölten habe ich eine Betreuungsperson und sehr hilfsbereite Mitschüler", berichtet er. Martin wünscht sich nach der Schule einen geeigneten Arbeitsplatz.
Ähnlich auch die Wünsche von Katharina Plöchl (22): "Ich hoffe, dass jetzt im Beruf die Integration weitergeht." Die Rollstuhlfahrerin musste ein Integrationsmodell in Mödling erst erkämpfen. Nach dem Polytechnikum hofft sie nun auf einen Job.
Alles selbst erarbeitet
Auch Inge Pröglhof, Mutter eines Sohnes im Rollstuhl, zeigte Initiative. "Wir haben uns das alles selber erarbeiten müssen", nimmt sie zur Situation der Integration Stellung. Sie fordert: "Inklusive Bildung für alle." Diesbezüglich sieht es derzeit "nicht besonders gut" aus, sind sich Eva-Maria Höltinger und Rainer Dieter, Studenten der Pädak, einig. "Die nötigen Rahmenbedingungen sind nicht gegeben."
Integration setzte einen höheren Personalaufwand voraus, dazu kommen die schlimmer werdenden sozialen Probleme. Gregor Schütze, Bundesobmann der Schülerunion, strebt besonders in integrativen Klassen Projektunterricht an. "Weg vom Frontalunterricht", meint er und besteht darauf, dass "effiziente integrative Betreuung" nur durch spezielle Ausbildung der Lehrer erfolgen kann.
Die Frage nach der idealen Integrationsklasse blieb unbeantwortet. Christoph meinte abschließend: "Es gibt kein Schema, das für alle passt, vielleicht kann man gerade mit unkonventionellen Mitteln am meisten erreichen."