Noch größeres Interesse wird allerdings den Russisch-Anfängerkursen entgegengebracht, die in diesem Semester von 176 Studenten inskribiert wurden. Das sind fast fünf Mal so viele wie noch vor sieben Jahren. Einen Run gibt es an der WU auch auf Ungarisch, Bosnisch/Serbisch/Kroatisch und Polnisch, die derzeit nur als so genannte Survival-Kurse angeboten werden. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 beschränkt, nicht alle Interessenten finden Platz.
Erweiterung erwünscht
Der Ausdruck "survival" (Überleben) sei in diesem Zusammenhang aus der Not geboren worden, erläuterte Renate Rathmayr, gemeint ist damit, dass die Sprache so weit gelehrt wird, dass sich Kursabsolventen darin zurecht finden, aber keine Verhandlungen führen können. Eine Erweiterung des Angebots wäre wünschenswert, das beschränkte Budget lasse das derzeit aber nicht zu.
Ausweitet wurde das Angebot an Sprachen am Institut für Slawistik der Universität Wien, wo vor zwei Jahren Slowakisch, Bulgarisch und sogar Ukrainisch eingeführt wurden, wobei Ukrainisch derzeit noch eher wenige Interessenten findet, wie Institutsvorstand Univ.-Prof. Dr. Gerhard Neweklowsky der APA sagte. Die Zahl der Slawistik-Studenten sei in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben. Während die EU-Erweiterung sich diesbezüglich also nicht niederschlug, hat das ein anderes Ereignis von weltpolitischer Bedeutung sehr wohl getan: In der Ära Gorbatschow habe es einen deutlichen Anstieg der Studentenzahlen gegeben, sagte Neweklowsky.
Zulauf
Um ein Viertel mehr Neuinskribenten im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Dolmetsch-Institut der Uni Wien. Unangefochtene Nummer 1 unter den Sprachen ist naturgemäß Englisch, dazu Deutsch, da ein guter Teil der insgesamt 2.500 aktiven Studierenden aus dem Ausland kommt. Steigendes Interesse gibt es laut Instituts-Vorstand Univ.-Prof. Dr. Dieter Kastovsky an den Ostsprachen, in erster Linie an Polnisch und Russisch. Zugenommen hat auch der Zulauf zu Ungarisch und Tschechisch.