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APA/Patrick Pleul
Schwangerschaft und Geburt sind für junge Mädchen in Entwicklungsländern die Todesursache Nummer 1. Zu diesem Ergebnis kommt die US-Hilfsorganisation "Save the Children" (Rettet die Kinder) in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht.

Weltweit sterben demnach jedes Jahr 70.000 Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren während der Schwangerschaft oder bei der Geburt, 99 Prozent davon in Entwicklungsländern. Am gefährlichsten sei die Lage für junge Mütter in Niger, gefolgt von acht weiteren Staaten im südlichen Afrika und dem Jemen. In diesen zehn Ländern bringt jede sechste Frau im Alter zwischen 15 und 19 Jahren ein Kind zur Welt. Jedes siebte Baby dieser jungen Mütter stirbt noch vor der Vollendung des ersten Lebensjahrs.

Schwangere Teenager

Doch auch in den Industrieländern stellen Teenager-Schwangerschaften ein Problem dar - vor allem in den USA. In den Vereinigten Staaten hat jede 20. Frau im Alter von 20 Jahren bereits ein Kind zur Welt gebracht, das entspricht einer Quote von fünf Prozent. Damit liegen die USA weit vor allen anderen Industriestaaten, in Deutschland beispielsweise bringen nur ein Prozent der 15- bis 19-Jährigen ein Kind zur Welt. Weltweit wird laut "Save the Children" jedes zehnte Kind von einer Frau geboren, die selbst noch ein halbes Kind ist.

Bildung fehlt

Der Schlüssel zu einer Veränderung dieser Situation ist Bildung, wie die Organisation weiter schreibt. "Je länger ein Mädchen in der Schule bleibt, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass es jung verheiratet wird, jung gebärt und dabei stirbt oder schwere Gesundheitsschäden erleidet", sagte "Save the Children"-Expertin Mary Beth Powers bei der Vorstellung des Berichts. Das zeigt sich am Beispiel Nigeria: Dort werden 43 Prozent der Mädchen ohne Ausbildung bereits vor dem 20. Lebensjahr Mutter. Unter den Frauen, die mindestens sieben Jahre lang zur Schule gingen, sind es dagegen nur sieben Prozent.

Der Bericht betont ferner die Bedeutung von Aufklärung und Empfängnisverhütung. Das gesetzliche Mindestalter für die Eheschließung müsse in vielen Ländern erhöht und auch durchgesetzt werden, heißt es weiter. (APA/az)