Villach - Mit der skurrilen Gesellschaftssatire "Copyright" bringt die "neuebühnevillach" am Samstag ein Theaterstück zum Thema des Klonens zur Uraufführung. Das Stück stammt aus der Feder von Andreas Hönger und Erik Jan Rippmann und ist bereits die dritte Produktion der "Schreibwerkstatt" des Villacher Theaters. Zwillinge zahlen dabei keinen Eintritt, für "genetisch rechtmäßige Erben" gibt es ermäßigte Karten.

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In "Copyright" lässt sich ein Star am Höhepunkt seiner Karriere erfolgreich klonen - als erster Mensch. Aber die Entwicklung der Kopie verläuft nicht wirklich plangemäß. Der Klon entspricht nicht seinem erfolgsorientierten, begabten und extrovertierten Vorbild. Zwischen den beiden entwickelt sich ein psychologischer Krieg, dem keiner der Beteiligten Stand zu halten scheint. Der Star nimmt eine Überdosis Schlaftabletten und scheidet aus der erdrückenden Realität. Oder war es doch ein Mord durch den Klon?

Mittels einer Gerichtsverhandlung wird der Fall aufgerollt und soll Klarheit über die Schuldzuweisung bringen. Doch immer mehr verstrickt sich dieser Mordprozess in einen moralischen Diskurs rund um die ethischen und rechtlichen Grenzen des Klonens. Der Ausgang des Prozesses schließlich wird vom Publikum mitbestimmt. Für Intendant Michael Weger eine spannende Herausforderung, nicht nur für die Schauspieler Martin Beck, Thomas Radleff, Katrin Ackerl Konstantin und Marion Kansy, sondern auch für das Publikum.

"Produktion von brisanter Aktualität"

"Vor dem Hintergrund der momentanen wissenschaftlichen Diskussion, ob embryonale Stammzellen aus medizinischen Gründen geklont werden dürfen, ist unsere Produktion von brisanter Aktualität", erklärt Regisseur und Co-Autor Erik Jan Rippmann. Wissenschaftliche Allmachtsfantasien verbinden sich mit dem Wunsch nach ewiger Jugend und Unvergänglichkeit, das Resultat ist ein Tanz um Ruhm und Geld.

Rippmann und Hönger, der im Brotberuf Rechtsanwalt ist, haben aus diesen Themen einen bittersüßen Krimi kreiert, der zwischen Illusion und Wirklichkeit oszilliert. Hönger trug vor allem juristisches Fachwissen bei, Rippmann als Theaterprofi sorgte für die bühnengerechte Umsetzung.(APA)