Salzburg - Der französische Philosoph und
Totalitarismus-Kritiker Andre Glucksmann soll die Rede zur Eröffnung
der Salzburger Festspiele 2004 halten. Landeshauptfrau Gabi
Burgstaller (S) bestätigte, dass die Festspiele
Glucksmann vorgeschlagen haben und den Zuschlag für den 67-Jährigen
unterstützen würden. Allerdings fügte Burgstaller hinzu: "Ich bin von
diesem Mann noch nicht überzeugt, ich will mehr wissen über ihn, wir
entscheiden uns im Lauf der kommenden zehn bis 14 Tage".
"Es ist halt schwer"
Glucksmann ist in den vergangenen Jahren vor allem als Kritiker
des russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen
Tschetschenien-Politik aufgefallen. Zudem gilt er als strikter
Befürworter der Nato-Bombardements in Ex-Jugoslawien. Genau das
begeistert Burgstaller aber wenig: "Ich bin skeptisch, dass diese
Haltung zu unserem Wunschthema für die Eröffnung der Festspiele
passt, nämlich EU-Erweiterung, Friede, Zusammenwachsen der Völker und
das Verhältnis Europa-USA. Außerdem will ich eine Rede, die wenn
möglich in Deutsch gehalten wird und die Leute begeistert. Es muss
funkeln. Daher werde ich mir vor der Entscheidung anschauen, wie
dieser Mann als Redner wirkt."
Burgstaller will die kommenden Tage nutzen und andere Vorschläge
machen. "Es ist halt schwer, präzis für einen Tag eine
außergewöhnlich interessante Person zu finden", erläuterte die
Landeshauptfrau.
Neue Akzente
Klar ist hingegen, dass sich am Stil der Eröffnungszeremonie
vieles ändern soll. "Ich will das offizielle Essen streichen, bei dem
ohnehin jene Politiker an einem Tisch sitzen, die sich so auch oft
sehen. Ein Stehempfang genügt, da kann man mit vielen Leuten reden
und nicht nur mit seinem Tischnachbarn. Und außerdem ist das
bedeutend billiger. Im Anschluss daran möchte ich ein erweitertes
Fest für möglichst viele Salzburger, auch der Chiemseehof könnte
eingebunden werden. Ich will, dass sich Künstler, Politiker und Leute
aus der Wirtschaft ordentlich vermischen. Das ist meine Version der
Eröffnungszeremonie", erläuterte die Landeshauptfrau.(APA)