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Reuters/Herwig Prammer
Im Zeichen Brasiliens stand am 7. Mai das Schulschiff "BRG Bertha von Suttner" für einen multikulturellen Austausch offen. Schüler erfuhren Details aus dem Leben des brasilianischen Orangenbauern Ederaldo dos Santos Viera. "Brasilien ist das Land mit der ungerechtesten Landverteilung der Welt", leitet Ederaldo die Veranstaltung ein. Der Dachverband Cealnor garantiert den brasilianischen Kleinbauern stabile Preise. "Der Vertrieb durch Cealnor sichert uns 30 Prozent mehr Einkommen", so Ederaldo. Für eine Tonne Orangensaftkonzentrat zahlt die EZA (Entwicklungszusammenarbeit mit der Dritten Welt GesmbH) zusätzlich eine Prämie in der Höhe von 100 US-Dollar. "So können wir Veranstaltungen und Weiterbildungsmöglichkeiten für die Einwohner finanzieren."

Unbekannte Welten

Besonders die kulturellen Unterschiede waren für die zwölf- bis 14-jährigen Schüler interessant. "Schaut ihr in Brasilien auch fern?", fragt ein Schüler treffend, denn Strom gibt es in Ederaldos Gemeinde erst seit drei Jahren. "Früher hat es nur wenige Schwarz- Weiß-Fernseher gegeben, und die haben wir mit einer Autobatterie betrieben", erzählt der 24-jährige Orangenbauer. Auf die Frage nach dem dortigen Schulwesen erklärt Ederaldo, wie schwierig es ist, eine profunde Schulausbildung zu erlangen: "Vielfach fehlt ausreichendes Schulmaterial und ausgebildetes Lehrpersonal."

Ein weiteres Problem stellt die gesundheitliche Verfassung der Kinder dar. Unterernährung führt zu Lernschwierigkeiten. "Um diese Defizite auszugleichen, benötigen die se Schüler einen speziellen Unterricht – doch dies ist aufgrund von Geldmangel nicht machbar", beklagt Ederaldo. Dennoch gab es in den letzten Jahren auch einige Lichtblicke zu verzeichnen. "Über den fairen Handel haben wir es geschafft, unsere Lebenssituation zu verbessern".

Alles, was fair ist

Auch Schülerinnen des Schulschiffs unterstützen Fair Trade. "Ich finde es sehr wichtig, dass es den Menschen in der Dritten Welt besser geht", meint die 13-jährige Magdalena Lehner zum SchülerStandard . Auch Leni Sitton (13) weiß über den Weltladentag am 8. Mai bestens Bescheid: "Wir haben schon im Vorhinein einiges über Fair Trade gelernt." Für Julia Hofmann (13) ist klar, dass sie auch in Zukunft Lebensmittel von Dritte-Welt-Läden kaufen wird. Die Veranstaltung verfehlte ihren Zweck also nicht: "Konsumenten mit Produzenten zusammenzubringen."