Jugendliche beteiligen sich am Chat mit der Bildungskommissarin

Bild: Grillmayr
Beteiligung, Information und besseres Verständnis – geleitet von diesen Prinzipien erblickte das europäische Internetportal für Jugend am 26. Mai das Licht des World Wide Web. Das interaktive Projekt der europäischen Kommission ist seitdem in allen 20 EU-Sprachen zugänglich. Versprochen wird so einiges.

Vor allem Information zu Auslandsstudien sowie zu den Themen Reisen und Arbeiten in Europa soll Jugendlichen helfen, sich besser zurechtzufinden. Partizipation in Form eines Freiwilligendienstes ist eine der Grundideen: Dieser bietet die Möglichkeit, anderen zu helfen und sich gleichzeitig neue Qualifikationen anzueignen. Doch hinter dem Portal steht nicht nur die Idee einfacher Vernetzung und gut zugänglicher Informationen, sondern auch die der politischen Beteiligung der Jugend.

Einmischen erwünscht

Ein Diskussionsforum dient dazu, sich auszutauschen und sich etwa zur Zukunft Europas und der EU-Verfassung zu äußern. Unter dem Button "Misch dich ein" finden sich brauchbare Links, die aktive Europa-Bürger fördern. Neben den europäischen werden aber auch nationale Gestaltungsmöglichkeiten vor Augen geführt. Für jedes EU- Land gibt es Kontakte, z.B. zu freien Radios, wo Jugendliche mitreden können. Doch hier ist die Diskussion noch nicht zu Ende. Anlässlich der Eröffnung des Portals in Brüssel durch die EU-Kommissarinnen Viviane Reding und Dalia Grybauskaitë, fand ein Chat statt, bei dem die Kommissarinnen Jugendlichen aus aller Welt Rede und Antwort standen.

 "Ich würde gerne weniger Bürokratie in der neuen Version des Jugendprogramms sehen und simplere Verfahren, die für alle Mitgliedsländer gleich sind", schreibt ein junger Europa- Bürger. Überaus interessante Fragen tauchen neben "Greetings from . . ." und "Hello, I am . . ." auf dem Schirm der Experten und Dolmetscher auf. Letztere übersetzen den Chat in die 20 EU-Sprachen. In puncto Sprachen gab es auch inhaltlich genug Diskussionsstoff: "Wieso gibt die EU Esperanto keine Chance?", will ein Jugendlicher wissen. Einige Teens verfassen darauf hin ihre Chatbeiträge in dieser künstlichen Sprache.

Wie es wirklich ist

Was bei der Pressekonferenz Skepsis bei Journalisten hervorgerufen hat, wurde anschließend im Chat auch von der Jugend erfragt. "Wissen Sie, wie das bei uns wirklich ist?", fragt eine Chatterin aus Rumänien. Bezweifelt wird die Vielfalt an Möglichkeiten im Bezug auf Auslandsstudien aufgrund finanzieller Schwierigkeiten. Stipendien sind zwar nationaler Natur, jedoch unterstützt die Kommission Freiwilligendiener.

Neben Fragen über Fragen bringen die Jugendlichen aber auch Vorschläge ein: "Wie wär's mit einem großen Jugendevent, organisiert über das Portal?" Man sieht, die EU hat für Jugendliche einiges in der Schublade. Es liegt nun an jedem selbst, sich einzubringen.