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Im Haus seiner Eltern wurde der Computerfreak verhaftet.

Bild. Reuters/CHRISTIAN CHARISIUS

Der 18-jährige Schüler Sven J., der vor einigen Wochen den weltweit grassierenden Computerwürmer "Sasser" und "Netsky" in Umlauf gebracht und damit erhebliche Schäden angerichtet hat, fürchtet um seine Zukunft. In einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern sagte der aus dem niedersächsischen Waffensen stammende Computerfreak: "Ich habe Angst, dass mein Leben im Eimer ist. Wie soll ich denn alles zahlen, wenn viele Klagen kommen? "

Millionen Computer

Die Computerviren hatten Ende April Millionen Computer von Privatpersonen und Unternehmen infiziert. Betroffen waren vor allem die amerikanische Fluggesellschaft Delta Airlines und die Europäische Kommission. Aber auch in Österreich kam es zu massiven Probleme, am Wiener Flughafen musste die betroffene Computeranlage kurzfristig aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden, da die Anzeigetafel verrückt spielte. (Der Webstandard berichtete)

Beigefügte Rechnung

Nach Angaben des Leitenden Oberstaatsanwalts in Verden, Helmut Trentmann, haben sich bisher rund 50 Geschädigte, darunter eine süddeutsche Großstadt, gemeldet, "einige mit beigefügter Rechnung".

Entschuldigung

Sven J. im stern: "Ich kann mich doch nur bei allen entschuldigen." Jetzt sucht er eine Lehrstelle in der Computerbranche – am liebsten bei einer Firma für Sicherheits-Software.

Technisch komplizierter Sachverhalt

Die Ermittlungen gegen den Entwickler des Computer- Wurms dauern hingegen länger als erwartet. Die Überprüfung des Beweismaterials sei noch nicht abgeschlossen, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Verden, Helmut Trentmann. "Wir haben es mit einem technisch komplizierten Sachverhalt zu tun, der nur von Spezialisten ausgewertet werden kann." (Der Webstandard berichtete)

Spenden

Doch es gibt auch Grund zur Hoffnung für den Computerspezialisten. So ist wie berichtet eine Webseite ins Leben gerufen worden, die Spenden für den Viren-Programmierer sammeln will. Die BetreiberInnen stellen sich klar auf die Seite des Verhafteten, er habe lediglich auf Sicherheitsprobleme in Microsoft-Produkten hinweisen wollen. (red)