24. Jänner 2005

Im Juni hatte Haubner weitere Umbildungen des FPÖ-Teams ausgeschlossen - nun kommt der am öftesten angekündigte Rücktritt doch: Herbert Haupt tritt zurück, Ursula Haubner folgt ihm als Sozialministerin nach.

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Grund für den Rücktritt seien gesundheitliche Probleme, so die Parteispitze. Haupt selbst sagte dazu mit Tränen in den Augen, er habe sein Amt seit fünf Wochen nur mit Antibiotika ausüben können, er sei Kandidat für Herzinfarkt und Hirnschlag: "Ich will mich nicht im Amt umbringen. Glauben Sie mir das."

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Damit präsentiert sich die schwarz-blaue Regierung in ihrer zweiten Periode sogar instabiler als das Kabinett Schüssel I: Seit der Angelobung des Kabinetts Schüssel II im Februar 2003 wurde mehr als ein Drittel seiner 18 Mitglieder bereits ausgewechselt - das übertrifft sogar die Wechsel der ersten Periode.

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Rücktritte im Rückspiegel

Im Kabinett Schüssel I musste die ÖVP keine Rücktritte vermelden - umso schneller hatte sich beim Koalitionspartner das Personalkarussel gedreht. Begonnen hatte der Rücktrittsreigen mit dem ehemaligen Justizminister Michael Krüger, der nur knapp vier Wochen lang Regierungsmitglied war. Keine Partei hat während ihrer Beteiligung an der Regierung so oft ihre Vertreter ausgetauscht wie die FPÖ.

foto: standard/cremer

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04. Februar 2000

Angelobung von Schwarz-Blau I

foto: apa/schneider

29. Februar 2000:

Michael Krüger tritt wegen Überlastung als Justizminister ab. Nachfolger wird FPÖ-Parteianwalt und Jörg Haider-Intimus Dieter Böhmdorfer.

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22. Oktober 2000

Sozialministerin Elisabeth Sickl war ebenfalls von Beginn an dabei. Im Oktober 2000 muss sie jedoch die Regierung verlassen und wird durch Herbert Haupt ersetzt.

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4. November 2000

Infrastrukturminister Michael Schmid tritt als drittes Regierungsmitglied zurück: "Die Batterien sind leer." Nachfolgerin wird Monika Forstinger.

foto: apa/STuhlhofer

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8. September 2002

Susanne Riess-Passer, Finanzminister Karl-Heinz Grasser (und Generalsekretär Peter Westenthaler) treten nach der parteiinternen Revolte in Knittelfeld zurück.

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18. Jänner 2002

Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer verkündet den Rücktritt von Infrastrukturministerin Monika Forstinger, die in die Privatwirtschaft wechseln soll. Ein paar Stöckelschuh- und Minirockerlässe später ist auch sie FP-Geschichte. Ihr Nachfolger wird Mathias Reichhold, früherer Landeshauptmann-Stellvertreter in Kärnten.

foto: apa/jaeger

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9. September 2002

Auch Infrastrukturminister Mathias Reichhold kündigt seinen Rücktritt an.

foto: apa/schneider

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21. September 2002

Mathias Reichold übernimmt vom Interims-Partei-Obmann Herbert Scheibner für kurze Zeit die Parteispitze. Am 31.10.2002 gibt er sie aus gesundheitlichen Gründen an Herbert Haupt weiter.

foto: apa/schneider

28. Februar 2003

Angelobung von Schwarz-Blau II. Herbert Scheibner ist nicht mehr Minister, sondern Klubchef der FPÖ.

foto: standard/cremer

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20. Oktober 2003

Infrastrukturminister Hubert Gorbach folgt Sozialminister Haupt in der Funktion des Vizekanzlers.

foto: reuters/foeger

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15. Juni 2004

Haiders Schwester Ursula Haubner wird vom FPÖ-Bundesvorstand einstimmig zur neuen FPÖ-Bundesobfrau und somit Nachfolgerin von Herbert Haupt ernannt. Die Wahl soll am Parteitag vom 3. Juli erfolgen.

foto: ap/zak

18. Juni 2004

Justizminister Dieter Böhmdorfer gibt seinen Rücktritt bekannt. Der Freund und Anwalt Haiders will nicht "auf dem Sessel picken".

foto: standard/cremer

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18. Juni 2004

Am gleichen Tag gibt Jörg Haider einen weiteren Rücktritt bekannt: Sozialminister Herbert Haupt werde aller Voraussicht nach im Sommer zurücktreten, so der Kärnter Landeshauptmann im "Kurier". Wenig später dementiert er jedoch: Die Entscheidung liege "ganz allein" bei Haupt.

Haupt selbst hatte vor dem Dementi den Rücktritt jedoch indirekt bestätigt: "Ich möchte die Pensionsharmonisierung noch gerne fertig machen. Ich möchte dem Kärntner Landeshauptmann nicht widersprechen." Wie sich später zeigte, kam dann doch alles wieder ganz ander...

Foto: APA/Barbara Gindl

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25. Juni 2004

Herbert Haupt bleibt trotz einer Rücktrittsankündigung durch Haider Sozialminister - dafür erwischt es Gesundheits-Staatssekretär Reinhart Waneck. Er verliert seinen Job und das Gesundheits-Staatssekretariat wird gestrichen.

Foto: APA/HARALD SCHNEIDER

25. Juni 2004

Neu in diesen für die FPÖ regnerischen Zeiten sind statt dessen Eduard Mainoni als Staatssekretär im Infrastrukturministerium und Karin Miklautsch als neue Justizministerin.

Foto: DerStandard/Cremer

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Anlässlich der Angelobung von Karin Miklautsch bezeichnet Ursula Haubner die Umbildungen des FPÖ-Teams als abgeschlossen, weitere Personalüberraschungen schloss sie aus: "Wir werden so die nächsten zwei Jahre arbeiten."

Foto: APA/Robert Jäger

11. August 2004

Dafür beginnt sich nun das Personalkarussel bei der ÖVP zu drehen: Benita Ferrero-Waldner wird am 11. August offiziell als EU-Kommissarin nominiert; am 22. September verabschiedet sie sich vom Parlament. Nach einem passenden Nachfolger oder einer Nachfolgerin wird nun gesucht, damit wolle man sich jedoch Zeit lassen, kündigt Schüssel an.

Foto: Standard/Cremer

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18. Oktober 2004

Erst im Oktober ist klar: Ihr folgt die Diplomatin und frühere Kabinettschefin von Kanzler Schüssel, Ursula Plassnik nach. Das gibt Schüssel nach einer VP-Vorstandssitzung am 18. Oktober bekannt. Begleitet von viel Lob aller vier Parlamentsparteien wird Plassnik am 21. Oktober bei einer Sondersitzung des Nationalrates angelobt.

Foto: APA/EPA/Roland Schlager

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10. Dezember 2004

Im Gegensatz zu diesem - geplanten - Wechsel kam der Rücktritt von Innenminister Ernst Strasser überraschend: Er habe am Donnerstag abend davon erfahren, sagte der Bundeskanzler. Der Innenminister machte den Wechsel selbst bereits Freitag früh öffentlicht.

Foto: APA/Harald Schneider

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Als Zwischenlösung wurde mit Platter ein Doppelminister präsentiert.

Foto: APA

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22. Dezember 2004

Auch auf Drängen des Bundespräsidenten zog der Kanzler noch im alten Jahr ein Ass aus dem Ärmel: Liese Prokop wird am 22.12.2004. als Innenministerin angelobt.

Foto: APA/EPA/HERBERT PFARRHOFER

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24. Jänner 2005

Im neuen Jahr beginnt nun der kleine Koalitionspartner wieder, das Personalkarussell zu drehen: Herbert Haupt erklärt auf der FP-Klausur in Graz seinen Rücktritt. Er habe den Zeitpunkt selbst gewählt, betont die FP-Spitze.

Foto: AP Photo/STR

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Seine persönliche Zukunft muss sich der scheidende Sozialminister Herbert Haupt nach eigenen Worten noch überlegen. Die Partei habe an ihn den Wunsch herangetragen, seine Erfahrungen im Parlament weiter einzubringen. Ob er das Mandat annehmen werde, müsse er aber noch überlegen. Er wolle die kommenden Tage und Wochen jetzt einmal nutzen, seine Gesundheit wieder auf Vordermann zu bringen. Auf alle Fälle wolle er sich auch wieder der Organisation "Tierärzte ohne Grenzen" widmen. (APA/rasch/red/wpl)

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER