Striktes Rauchverbot in Norwegen treibt seltsame Blüten: Nichtraucher-Version für Ibsens "Wildente" und "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?"
Redaktion
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Bergen - Norwegens drakonische Rauchverbote gelten auch
bei der Aufführung von Theaterstücken mit eigentlich Kette rauchenden
Hauptfiguren. Wie die Regisseurin Vibeke Bjelke der Zeitung "Bergens
Tidende" bestätigte, hat die Leitung des Nationaltheaters für ihre
Inszenierung der "Wildente" von Henrik Ibsen (1828-1906) jede Form
von Tabakkonsum auf der Bühne verboten. Der Hinweis, dass Norwegens
Nationaldichter männliche Figuren in seinem 1885 verfassten Stückes
ausdrücklich Zigarre und Pfeife rauchen ließ, half der Regisseurin
nicht.
"Niemand darf am Arbeitsplatz Rauch ausgesetzt werden"
"Niemand darf am Arbeitsplatz Rauch ausgesetzt werden. Die
Erteilung von Ausnahmegenehmigungen ist so gut wie unmöglich",
erklärte eine Sprecherin des örtlichen Gewerbeaufsichtsamtes. Bjelke,
selbst Raucherin aus Dänemark, nannte das Rauchverbot "lächerlich und
unhaltbar". Hauptdarsteller Trond Hövik meinte, das Theater würde
"absoluter Lächerlichkeit preisgegeben" und verwies darauf, dass die
beim Zanken ständig rauchenden Eheleute in Edward Albees
Theaterklassiker "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" nun auch in eine
norwegische Nichtraucher-Version umgearbeitet werden müssten. (APA/dpa)
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