Die Verantwortung für die Situation an der Publizistik sah Gehrer erneut beim Institut. Der Rektor müsse seine Institutsleiter nicht zur Planung anhalten: Diese seien selbst dafür verantwortlich und müssten vorausschauend handeln. Man wisse ja schon im vorhinein, wie viele Studenten im alten Studienplan seien und ihre Ausbildung daher innerhalb einer bestimmten Frist abschließen müssen. Proteste an der Publizistik habe es immer gegeben, meinte die Ministerin: "Die Studenten haben schon unter (Ex-Wissenschaftsministerin, Anm.) Herta Firnberg zu Studienbeginn immer gestreikt." Es habe eigene Übungen gegeben, in denen das Organisieren von Demos und das Schreiben von Plakaten "unterrichtet" worden sei.
Uni
Gehrer mit Lösung an Publizistik zufrieden
"Vielleicht gelingt's im nächsten Jahr, offene Fragen schon im Juni abzuklären" - Aufnahmeverfahren "nüchtern prüfen"
Wien - Zufrieden zeigte sich Bildungsministerin Elisabeth
Gehrer (V) über die am Montagabend erfolgte Einigung zwischen
Universität Wien und dem Publizistik-Institut. Diese haben sich
darauf verständigt, mehr Betreuer für die Betreuung von Diplomanden
zur Verfügung zu stellen - zu Semesterbeginn hatten die Lehrenden
wegen Überlastung die Annahme neuer Diplomarbeiten verweigert.
"Vielleicht gelingt's aber im nächsten Jahr, offene Fragen schon im
Juni abzuklären", so Gehrer am Mittwoch vor Journalisten.
Dem Vorschlag des Rektors der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien,
Christoph Badelt, wonach die Universitäten zwar allen Studenten eine
Bakkalaureatsausbildung bieten, ab dem Magisterstudium aber ihre
Studenten selbst aussuchen sollten, steht Gehrer neutral gegenüber.
Sie halte viel von der derzeit in allen Studienrichtungen
verpflichtenden Studieneingangsphase zur Orientierung der Anfänger -
diese müsse nun evaluiert werden. Außerdem ersuchte sie die
Rektorenkonferenz (ÖRK), Überlegungen in Richtung Neugestaltung der
Studieneingangsphase anzustellen. Diese müssten dann "nüchtern
geprüft" werden. Aufnahmeverfahren seien dem österreichischen
Universitätswesen grundsätzlich nicht fremd: Diese gebe es bereits
jetzt etwa an den Kunstunis. Zuletzt habe auch die SPÖ
Aufnahmeprüfungen für die ab 2007 entstehenden Pädagogischen
Hochschulen gefordert. (APA)