Problemhäufung
In den vergangenen Monaten hatten Kürzungen bei Prüfungsterminen und die Wartelisten nach der Großprüfung SIP für Aufregung gesorgt. Neuester Stein des Anstoßes sind die geplanten massiven Kürzungen bei der Anrechenbarkeit von Wahlfächern. Bisher konnten sich die Studierenden jede in der Vergangenheit absolvierte universitäre Lehrveranstaltung als freies Wahlfach anrechnen lassen. Diese Regelung wurde jetzt geändert: Nur mehr während des Medizinstudiums abgelegte Prüfungen können angerechnet werden.
Unter Zeitdruck
Problematisch ist das vor allem für StudentInnen, die vor ihrem aktuellen Studium einige Semester einer anderen Studienrichtung absolviert haben. "Die haben sich darauf verlassen, dass ihre damals abgelegten Prüfungen als Wahlfächer anrechenbar sind", erklärt Judith Böhm. Jetzt stünden viele StudentInnen kurz vor ihrem Abschluss vor dem Problem, innerhalb kürzester Zeit alle freien Wahlfächer nachmachen zu müssen.
Sture Durchsetzung
"Statt gemeinsam an vernünftigen Lösungen zu arbeiten, wird den Anliegen der Studierenden von Seiten der Curriculumsdirektion kaum mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht", beklagt die ÖH. "Ohne Rücksprache mit den diversen Gremien werden Pläne einfach stur durchgesetzt", kritisiert Böhm den monokratischen Führungsstil an der MUW.
"Missverständnis"
Von einem "Missverständnis" spricht hingegen der MUW-Vizerektor für Lehrer, Rudolf Mallinger. Nach wie vor könnten sich die Studenten etwa Lehrveranstaltungen von anderen Unis bzw. von früher anrechnen lassen - ob diese aber die Voraussetzung der Gleichwertigkeit erfüllen, liege im Ermessen des Curriculumdirektors. Bei den Prüfungsterminen wiederum habe man sich bereits mit der ÖH geeinigt, zwar weniger davon anzubieten, diese aber bereits im September bzw. noch im Juli. Dadurch könne keine Studienzeitverzögerung entstehen. Gesetzlich wäre die MUW darüber hinaus zu viel weniger Terminen verpflichtet.
Protestaktionen
In einer groß angelegten Aktion unter dem Motto "Morbus MUW" will die ÖH Medizin die Missstände anprangern. "Wir drängen auf schnelle und vor allem nachhaltige Lösungen für die Studierenden an der Medizinischen Universität Wien", so Böhm und Andreas. "Mit der Kampagne wollen wir den Studierenden die Möglichkeit geben, sich aktiv daran zu beteiligen und auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Geplant sind eine Plakataktion, eine Protesthomepage und Broschüren.
Demonstration