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Vom Spaßfaktor Holz

Dustin Tusnovics hat seit jeher Spaß am Bauen. Seit knapp drei Wochen ist der 42-jährige Architekt neuer Leiter des Studiengangs "Baugestaltung Holz" an der FH Salzburg. "Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Es gibt keine Verknappung, keine ölpreisbedingte Verteuerung. Das bedeutet ganz andere Möglichkeiten als etwa bei Stahl."

Trotz der Faszination für das Material räumt Tusnovics ein, eigentlich keine spezielle Affinität zu Holz zu haben: "Ich hätte gerne öfter mit Holz gearbeitet. Aber zu häufig scheiterte das am Mangel qualifizierter Spezialisten." Den zu beheben ist nicht zuletzt Ziel der nun von ihm geleiteten Ausbildung. "Wir wollen mit diesem Lehrgang einen Allrounder neuen Typs ausbilden, indem wir wirtschaftliche und technische Kompetenz mit Gestaltungs- und Kommunikationsfähigkeiten verbinden", skizziert Tusnovics seine Vorstellungen - und glaubt, damit auch den Nerv der Wirtschaft zu treffen: "Die Holzindustrie will ihre Umsätze bis 2010 verdoppeln." Die Absolventen würden am Arbeitsmarkt also fragt sein.

Hollein-Schüler Tusnovics studierte Architektur in Wien und Triest. Heute hat er ein eigenes Büro in Wien, lebt aber in Italien. Dass er bedingt durch den neuen Job nun noch häufiger zum Pendeln gezwungen sein werde, nehme er gern in Kauf: Die Aufgabe in Salzburg sei den Aufwand wert. "Man muss viel geben, um die Entwicklung der Studenten zu fördern. Aber man bekommt auch viel positives Feedback zurück."

Dennoch stelle er hohe Ansprüche an seine Studenten: "Schließlich habe ich auch einen sehr hohen Professionalitätsanspruch an mich selbst", so der bekennende Workaholic. Trotzdem könne er seinen eigenen Erwartungen nicht immer gerecht werden. "Manchmal reicht es schon, zu erkennen, dass man etwas besser machen hätte können. Das ist der erste Schritt zur Weiterentwicklung."

(DER STANDARD-Printausgabe, 20./21.11.04)