Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider zeigte sich entsetzt über den auf dem Bundesparteitag der SPÖ getroffenen Beschluss, mit einer rechtspopulistischen FPÖ keine Zusammenarbeit eingehen zu wollen.
"Radikaler Juso-Antrag"
Haider zitierte in seiner Rede Passagen des Antrages der Jungen SPÖ vom Wiener Parteitag, wo vom Aufruf des "offenen Kampfes" gegen die FPÖ und von "Feinden der Demokratie" die Rede gewesen sei. Das sei ein "radikaler Juso-Antrag" gewesen, der bedauerlicherweise auch verabschiedet worden sei. Allerdings, so sagte Haider, seien zu diesem Zeitpunkt nur noch wenige Delegierte anwesend gewesen.
Gorbach stellte vor Journalisten die Frage, wer eigentlich beurteilen solle, was rechtspopulistisch sei. Die FPÖ sei dies jedenfalls nicht. Im Hinblick auf den SPÖ-Parteitagsbeschluss könne er aber nur sagen: "So wie jeder seines Glückes Schmied ist, so ist jeder auch seines Unglückes Schmied."
"Rückschritt in die späten achtziger Jahre"
FPÖ-Generalsekretär Uwe Scheuch sprach hingegen von einem "Rückschritt der SPÖ in die späten achtziger Jahre". Allerdings sei es "mehr als bedenklich, sich einer demokratisch gewählten Partei zu enthalten". Laut Scheuch sei es aber ersichtlich, dass hier die "Doktrin" des SPÖ-Vorsitzenden Alfred Gusenbauer zum Tragen komme, der "sonst keine Chance sieht, sich zu profilieren".