"Desaströs" ist für den Grünen Bildungssprecher Dieter Brosz der zu erwartende Absturz Österreichs im naturwissenschaftlichen Bereich der neuen PISA-Studie. Gerade in diesem Gebiet sei Österreich beim letzten Mal mit Platz acht am besten gelegen und würde nun mit Platz 20 am schlechtesten abschneiden. "Naturwissenschaftliche Gegenstände waren von den Stundenkürzungen des Jahres 2003 besonders betroffen", meinte Brosz in einer Aussendung. Die Unterrichtszeit in manchen Fächern sei damit zum Teil auf eine Unterrichtsstunde pro Woche reduziert worden.

"Das lässt für die Zukunft nichts Positives erwarten", so der Grünen-Politiker. Da die Tests für die aktuelle PISA-Studie schon vor einem Jahr durchgeführt worden seien, würden die Auswirkungen dieser Maßnahme erst bei der nächsten Studie 2006 zu spüren sein. Bei dieser stehen die Naturwissenschaften im Mittelpunkt. "Während Bildungsministerin Gehrer das Problem leseschwacher SchülerInnen beim letzten Mal zumindest wahrgenommen hat, passierte im mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereich gar nichts", so Brosz.

Die FPÖ-Bildungssprecherin Mares Rossmann forderte erneut eine rasche und effiziente Umsetzung der Ergebnisse der Zukunftskommission für die Schule. Ein besonderes Anliegen sei ihr die sprachliche Frühförderung "vor allem bei der wirklichen Integration von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache". Vor dem Eintreten in die Volksschule müsse die Möglichkeit geschaffen werden, die Unterrichtssprache in einem ausreichenden Maße zu erlernen.

"Kein großes Wunder" ist das Absacken Österreichs für den Wiener FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache. Zurückzuführen sei dieses auf den "überaus hohen Anteil von Ausländerkindern in den Wiener Schulen". Die "völlig verfehlte Integrationspolitik der SPÖ in Wien" sowie die "schrankenlose Zuwanderung in Zeiten sozialistischer Kanzler" räche sich nun bitter. Strache fordert daher eine Begrenzung des Anteils von Kindern ohne ausreichende Deutschkenntnisse pro Klasse auf 20 Prozent. Der Vorsitzende des Wiener Gemeinderatsausschusses für Bildung, Jugend, Information und Sport, Heinz Vettermann (S) bezeichnete dies als "Apartheid-Modell". Das Abrutschen bei PISA schrieb er "der Bildungspolitik der schwarz-blauen Bundesregierung" zu. (apa