Immer mehr schlechte Leser
Beunruhigend auch die insgesamt wachsende Zahl an schlechten Lesern: Die OECD teilt die Lese-Kompetenz in insgesamt sechs Stufen (Level fünf bedeutet hohe Kompetenz, Level eins niedrige, dazu gibt es als schlechteste Stufe noch "Unter Level 1"). Österreich verfügt dabei über einen "Risikogruppen"-Anteil von 20 Prozent (sieben Prozent "Unter Level 1"-Lesern, 13 Prozent "Level 1").
Das sind Schüler, bei denen laut Studie "bezweifelt werden muss, dass sie zum Verstehen alltäglicher einfacher Texte ausreichend befähigt sind". Damit hat sich die Größe dieser Gruppe gegenüber 2000 (14 Prozent) um sechs Prozentpunkte - und damit fast um die Hälfte - vergrößert. Das entspricht dem drittgrößten Anstieg weltweit.
Drastische Situation an den Polytechnischen Schulen
Besonders drastisch ist die Lese-Situation an den Polytechnischen Schulen: Dort gehören 54 Prozent zur Risikogruppe (20 Prozent "Unter-Level-1", 34 Prozent "Level 1". Sie können trotz mindestens acht bzw. neun Jahren in der Schule nicht ausreichend fließend und sinnentnehmend lesen. An den Berufsschulen beträgt dieser Anteil 39 Prozent (13 Prozent "Unter-Level-1", 26 Prozent "Level 1"). Die Ursachen liegen laut Studie allerdings nicht an den zum Zeitpunkt des Tests besuchten Schulen selbst, sondern "weit zurück in den allgemein bildenden Schulen" (also vor allem Volksschulen und Hauptschulen, Anm.).
19 Prozent sind in mathematischer Risikogruppe